Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter aus Aalen soll bei den Heimattagen in Ellwangen Sicherheitskräfte beleidigt haben.

Während der Heimattage in Ellwangen

KZ-Vergleich bei Ellwanger Heimattagen: Eklat um CDU-Politiker Kiesewetter

Stand
AUTOR/IN
Stefanie Schmitz
SWR-Aktuell Redakteurin Steffi Schmitz

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter aus Aalen hat offenbar bei den Heimattagen in Ellwangen Sicherheitspersonal beleidigt. Er soll es mit "KZ-Wächtern" verglichen haben.

Der Außenpolitiker und Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter (CDU) soll auf dem Ellwanger Stadtfest (Ostalbkreis) Ende Juli das Personal einer Sicherheitsfirma beleidigt haben. Der Chef einer Ellwanger Sicherheitsfirma, Peter Odenwälder, bestätigt dem SWR, dass dabei ein KZ-Vergleich gefallen sei - in etwa der Satz: "Ihr seid ja schlimmer als KZ-Wächter".

Vorfall bei Heimattagen in Ellwangen im Juli

Gemeint war sein Sicherheitspersonal, das unter anderem den CDU-Politiker zu später Stunde aufforderte, einen Weinkeller auf dem Fest zu verlassen. Demnach galt die Aufforderung wegen des Ausschankschlusses um 1:30 Uhr für alle Gäste. Man habe Kiesewetter daraufhin in der Weinstube sitzen lassen, sagte der Chef der Sicherheitsfirma. Kurz darauf seien der Politiker und seine Begleiter aber gegangen.

Der Vorfall soll sich im Juli bei den Heimattagen ereignet haben. Öffentlich wurden die Vorwürfe gegenüber Kiesewetter durch eine Mitteilung eines AfD-Stadtrats in Aalen, die der AfD-Kreisverband Ostalb auf Facebook veröffentlichte.

Kiesewetter war offenbar betrunken

In einer kurzen Mitteilung erklärte der 59-Jährige dem SWR, er habe sich am Folgetag entschuldigt, die Entschuldigung sei angenommen worden, damit sei der Fall für ihn erledigt. Der "Schwäbischen Post" hatte er mitgeteilt, er könne sich nicht mehr an seine genauen Worte erinnern, aber er wisse, dass es nicht gut war. Er habe zu dem Zeitpunkt bereits zu viel Alkohol getrunken.

"Das war eine dumme Aussage an diesem Abend", sagte Odenwälder. Alkohol sei dafür keine Ausrede. "Aber er hat sich persönlich entschuldigt und damit war das Thema für mich abgehakt."

Stadt Ellwangen: "Angelegenheit abgeschlossen"

So sieht es auch die Stadt Ellwangen. "Herr Roderich Kiesewetter hat sich dafür umgehend und umfassend schriftlich und persönlich entschuldigt", heißt es in einer Mitteilung. Diese Entschuldigung sei von allen Seiten angenommen worden. "Wir betrachten die Angelegenheit damit als abgeschlossen."

Kiesewetter ist einer der prominentesten Politiker der CDU und als Außenpolitikexperte ein gefragter Gesprächspartner in Talksendungen.