Etwa 800 Beschäftigte haben sich am Freitagvormittag an einem Warnstreik im baden-württembergischen Groß- und Einzelhandel beteiligt. Dies teilte ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di in Stuttgart mit. Unter anderem wurden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Städten Karlsruhe, Mannheim, Ulm, Ludwigsburg und Pforzheim dazu aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. Betroffen sind laut der Gewerkschaft unter anderem die Unternehmen Kaufland, H&M, Ikea, Obi, Primark, Zara, Edeka Fleischwerk und ein dm-Lager.
Tarifverhandlungen: Bisher keine Einigung in Sicht
ver.di will mit den Warnstreiks in den laufenden Tarifverhandlungen Druck auf die Arbeitgeberseite ausüben. Für den Einzel- und Versandhandel dauern diese Verhandlungen laut der Gewerkschaft sechseinhalb Monate, für den Groß- und Außenhandel fünfeinhalb Monate. Freiwillige Vorweg-Anhebungen der Löhne sind laut ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger dabei kein Grund, von den Warnstreiks abzusehen: "Was nun vorab gezahlt wird, ist viel zu niedrig. Nicht einmal die Preissteigerungen im laufenden Jahr werden ausgeglichen", so Krüger in einer Pressemitteilung. Der Handelsverband Baden-Württemberg erklärte: "Statt die Lage immer weiter zu eskalieren, sollte ver.di zum Wohle der Beschäftigten mit der Arbeitgeberseite endlich in einen vernünftigen Dialog treten."
Rund 200 Teilnehmer bei Kundgebung Mehr Geld gefordert: Dreitägiger Warnstreik von ver.di im Einzelhandel
Die Gewerkschaft ver.di hat Beschäftigte im Handel im Raum Karlsruhe/Pforzheim zu einem dreitägigen Streik aufgerufen. An einer Kundgebung am Freitag nahmen rund 200 Menschen teil.
Das fordert ver.di für die Beschäftigten im Handel
ver.di fordert für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel ein Lohnplus von rund 13 Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 175 Euro. Für die Beschäftigten im Einzelhandel fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Löhne um 15 Prozent und monatlich 200 Euro höhere Ausbildungsvergütungen. Die Seite der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber will diese Forderungen zurzeit nicht erfüllen. Sie sieht stattdessen unter anderem tabellenwirksame Erhöhungen der Löhne im Bereich von 3 bis 5,3 Prozent für eine Laufzeit von zwei Jahren vor.
So geht es bei den Tarifverhandlungen weiter
Für den Einzel- und Versandhandel ist der nächste Verhandlungstermin auf den 3. November festgelegt. Für den Groß- und Außenhandel steht ein konkreter Termin noch aus. Bundesweit werden an diesem Freitag voraussichtlich etwa 10.000 Beschäftigte die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft bereits am Donnerstag mitteilte.
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