Ein Prototyp der dünnen Solarzellenfolie auf der Motorhauben eines Serienautos. (Foto: SWR)

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme

Freiburger Forscher entwickeln Solarzellenfolie für Autos

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Annette Rohrer
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Paulina Flad
Foto von Paulina Flad (Foto: SWR)

Forscherinnen und Forscher des Freiburger Fraunhofer Instituts ISE haben eine Solarzellenfolie für Motorhauben von Autos entwickelt. Sie soll Autos energieeffizienter machen.

Autos mit Photovoltaikdächern gibt es schon. Bisher sind solche Solardächer allerdings meistens aus Glas und daher relativ schwer und teuer. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE aus Freiburg hat nun eine dünne Solarzellenfolie für Motorhauben von Autos entwickelt, die auf Metalloberflächen angebracht werden kann. In der Serienfertigung würde eine solche Folie pro Auto etwa 100 bis 150 Euro kosten, so die Forscher.

"Das Neuartige daran ist, dass wir auf Metall laminieren und daher auch bestehende Fahrzeuge mit Photovoltaik ausstatten können."

Solarzellen auf Folie: Anpassung an Autofarbe möglich

Für den Prototyp haben die Forschenden Solarzellen auf das Motorhauben-Blech eines Serienautos aufgebracht, verschaltet und mit Folie laminiert. Dabei ist die Folie kaum zu erkennen.

Denn mit einer speziellen Technologie kann die solaraktive Fläche an die Farbe des Autos angepasst werden. Das habe es bisher noch nicht gegeben, sagte Projektleiter Martin Heinrich vom Fraunhofer ISE.

Elektrischer Antrieb auf einem Auto: Folie auch auf Autodächern möglich

Zwei Jahre lang hat die Entwicklung der Solarzellenfolie am Forschungsinstitut in Freiburg gedauert. Das Potential der PKW-Flächen ist groß - neben der Motorhaube können weitere Teile des Fahrzeuges für Photovoltaik genutzt werden, zum Beispiel Autodächer.

Die Forscherinnen und Forscher haben berechnet, dass ein Elektroauto mit Solarzellen auf dem Dach und der Motorhaube bis zu 4.000 Kilometer pro Jahr allein mit Sonnenlicht fahren könnte. Zumindest an einem sonnenreichen Ort wie Freiburg. Die Motorhaube würde dabei ein Drittel der Energie beisteuern.

Forschende hoffen auf Serienfertigung

Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in München wollen die Forschenden aus Freiburg jetzt Partner aus der Branche finden. Die Technologie ist bereits weit entwickelt und die praktische Umsetzung könnte bald folgen. Doch bis die Solar-Motorhaube in Serie geht, werden noch Jahre vergehen.

Projektleiter Sebastian Neven-du Mont hofft, "dass in zehn Jahren die meisten Elektro-Fahrzeuge, die neu auf den Markt kommen, Photovoltaik auf der Motorhaube und dem Dach haben." In Deutschland könnten die bestehenden Fahrzeuge damit so viel Strom erzeugen, wie die heute installierten Solaranlagen zusammen.

Ein Prototyp der dünnen Solarzellenfolie auf der Motorhauben eines Serienautos. (Foto: SWR)
Zwei Jahre lang hat die Entwicklung der Solarzellenfolie am Fraunhofer ISE in Freiburg gedauert. Die Folie kann an die Farbe und Größe des jeweiligen Autos angepasst werden.
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