Insgesamt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 100 Menschen im Zusammenhang mit dem Wemdinger Impfskandal. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Haftbefehl erlassen

Es fehlt jede Spur: Impfarzt aus Wemding wird international gesucht

Stand

Im Juni war Prozessauftakt, aber der Angeklagte fehlte: Ein ehemaliger Arzt aus Wemding soll bei über 170 Patienten die Corona-Impfung nur vorgetäuscht haben. Jetzt wird er gesucht.

Noch immer keine Spur vom angeklagten ehemaligen Arzt aus Wemding (Landkreis Donau-Ries). Nachdem er im Juni nicht zum Prozessauftakt am Landgericht Augsburg erschienen war, hatte die Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen. Der Mediziner ist angeklagt, bei über 170 Patienten die Corona-Impfung nur vorgetäuscht zu haben.

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Viele Gerüchte um den Verbleib des ehemaligen Arztes aus Wemding

Seitdem wird nach dem inzwischen 74-Jährigen international gefahndet, wie der Pressesprecher des Polizeipräsidium Schwaben Nord, Markus Trieb, dem BR bestätigt: "Aktuell wissen wir nicht, wo der Aufenthaltsort ist. Nichtsdestotrotz laufen die Ermittlungen dahingehend weiter. Wenn er gefasst wird, kommt er in Gewahrsam und man spricht mit der Justiz ab, wie das weitere Vorgehen ist."

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In Wemding kursieren unterdessen zahlreiche Gerüchte: Der Mediziner habe selbst behauptet, Bunker oder Wohnungen in der Schweiz und in Schweden zu haben. Als Sicherheit gegen einen drohenden dritten Weltkrieg oder als Zufluchtsort bei "einem möglichen Angriff der Russen", so die wilden Spekulationen.

Anklage: Impfungen vorgetäuscht und Impfpässe gefälscht

Die Staatsanwaltschaft Augsburg wirft dem Mediziner vor, bei zahlreichen Patientinnen und Patienten eine Impfung gegen das Coronavirus nur vorgetäuscht zu haben. Der 73-jährige Arzt soll von April bis Ende September 2021 zahlreiche falsche Bescheinigungen über Corona-Impfungen ausgestellt haben. Diese Patienten seien gutgläubig von einer Impfung ausgegangen, hätten aber tatsächlich keinerlei Antikörper gegen eine COVID-19-Erkrankung entwickelt.

Außerdem soll der Angeklagte die vermeintlichen Leistungen abgerechnet haben. Laut Anklage trug er auch in Absprache mit Patientinnen und Patienten Corona-Impfungen in den Impfpass ein, die er schlicht nicht machte. Dem 73-jährigen Hausarzt aus Wemding werden vorsätzliche Körperverletzung, Betrug und wissentliche unrichtige Dokumentation von Schutzimpfungen gegen das Coronavirus vorgeworfen.

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