Arbeiter verlassen das Bosch-Werk im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Grund: Weniger Aufträge für Elektronik

Bosch baut 500 weitere Stellen ab - Auch BW-Standorte betroffen

Stand

Es ist die dritte Ankündigung in kurzer Zeit. Diesmal geht es um die Sparte für elektronische Steuergeräte. Entlassen werden soll dort aber niemand.

Der Autozulieferer Bosch hat seine Beschäftigten darüber informiert, dass er weitere 500 Stellen abbaut. Das betrifft auch mehrere Standorte in Baden-Württemberg, darunter Schwieberdingen (Kreis Ludwigsburg) und Reutlingen. Konkret geht es um die Sparte für elektronische Steuergeräte, also den Geschäftsbereich Mobility Electronics.

Bosch verspricht Stellenabbau ohne Entlassungen

Ein Konzernsprecher teilte dem SWR am Dienstag mit, der Stellenabbau solle sozialverträglich geschehen. Bis Ende 2027 werde es keine betriebsbedingten Kündigungen im Bereich für elektronische Steuergeräte geben. Stattdessen will Bosch dort offene Stellen nicht mehr nachbesetzen oder Beschäftigte in andere Konzernbereiche vermitteln. Außerdem seien nur wenige Stellen betroffen: Weltweit beschäftige Bosch in dieser Sparte 40.000 Personen, davon rund 12.500 in Deutschland.

Auftragsrückgang bei Autoelektronik

Bosch teilte als Grund für den Abbau der 500 Stellen mit, als Autozulieferer werde der Konzern von Entwicklungen in der Branche stark unter Druck gesetzt. Die Autobauer würden die elektronischen Steuergeräte immer häufiger selbst entwickeln, anstatt beispielsweise Bosch damit zu beauftragen. Auch die Herstellung der Teile werde immer seltener an Bosch vergeben.

Heute definieren Automobilhersteller mit eigenen Entwicklungsteams bevorzugt ihre Elektrisch/Elektronischen-Architekturen (E/E-Architekturen) selbst und lassen branchenfremde Auftragsfertiger die Hardware sehr kostengünstig produzieren.

Bosch hält den Stellenabbau auch deshalb für notwendig, weil seine Sparte für elektronische Steuergeräte konkurrenzfähig bleiben müsse, was die Kosten betrifft. Denn die Sparte liefere auch Teile für andere Bosch-Produkte.

Immer mehr Negativ-Meldungen von Bosch

Bereits in den letzten Monaten gab es Berichte über einen Stellenabbau bei Bosch. Vor wenigen Tagen hatte das "Handelsblatt" von 1.200 wegfallenden Stellen berichtet, 950 davon demnach in Deutschland. Grund dafür sei, dass sich das Geschäft mit autonomem Fahren nicht wie erwartet entwickelt habe. Auch damals ging es unter anderem um den Standort Schwieberdingen. Mittlerweile hat der Konzern den Bericht bestätigt. Außerdem teilte Bosch im Dezember mit, dass im Bereich Verbrennungsmotoren 1.500 Jobs wegfallen sollen.

Mehr über den Bosch-Konzern

Abstatt

Autonomes Fahren läuft nicht wie erhofft Bosch plant Stellenabbau auch in Abstatt

Weil die Entwicklung beim autonomen Fahren stockt, will Bosch mehr Stellen abbauen als geplant. Laut "Handelsblatt" ist auch Abstatt betroffen.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Stuttgart

Mehr als 20.000 betroffene Mitarbeitende Aus für Verbrenner: Bosch-Betriebsrat fordert Arbeitsplatz-Zusagen

In der EU sollen ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Beim weltweit größten Autozulieferer Bosch sorgt das für Unruhe.

Heilbronn

Global Player wie Audi, Bosch und Lidl positionieren sich Auch Schwarz-Gruppe äußert sich gegen Rechtsextremismus

Große Arbeitgeber in der Region Heilbronn-Franken finden klare Worte gegen rechtsextreme Tendenzen und Rassismus in Deutschland. Bundesweit gibt es derzeit große Demonstrationen.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Stand
AUTOR/IN
SWR