Ein Mann geht hinter dem Schild der Agentur für Arbeit in Stuttgart zum Eingang. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Sebastian Kahnert/dpa)

Schwache Konjunktur

Baden-Württemberg besonders stark betroffen: Arbeitslosigkeit wird wohl deutlich zunehmen

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Laut einer Prognose wird die Zahl der Arbeitslosen 2024 in allen Bundesländern steigen. Das wirtschaftsstarke Baden-Württemberg soll am stärksten betroffen sein.

Die Zahl der Arbeitslosen wird sich laut einer Prognose infolge der Konjunkturschwäche in allen Bundesländern im Laufe des Jahres erhöhen. Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dürfte nur noch leicht steigen, in einigen Bundesländern sogar zurückgehen. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervor. 

In Baden-Württemberg soll die Arbeitslosigkeit um 6,6 Prozent steigen. Das ist im deutschlandweiten Vergleich der stärkste Anstieg unter allen Bundesländern. Da Baden-Württemberg wirtschaftlich sehr stark ist, trifft die schwächere Konjunktur das Land entsprechend härter.

Trotz Anstieg: Arbeitsmarkt in BW vergleichsweise stabil

Insgesamt betrachtet bleibt der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg trotz IAB-Prognose stabil. So prognostizieren die IAB-Forscher für 2024 eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent in Baden-Württemberg. Zum Vergleich: Nur Bayern wird nach Einschätzung des IAB eine noch niedrigere Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent haben. Außerdem wird in Baden-Württemberg auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in diesem Jahr weiter steigen.

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hofmeister-Kraut (CDU) will dem starken Arbeitsplatzabbau im Land entgegenwirken: "Wir müssen dringend auf den Wachstumspfad zurückkehren, um unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität zu erhalten - und damit auch wieder mehr attraktive Arbeitsplätze zur Verfügung stellen zu können." Um aus der bundesweiten Wachstumskrise herauszukommen, brauche es Erleichterungen für die Wirtschaft, wie etwa weniger Bürokratie und eine Reform der Unternehmensbesteuerung, so die Ministerin.

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SWR