VIDEO: Vermisster Arian: Polizei geht erneut von Tür zu Tür (1 Min)

Suche nach vermisstem Arian: Polizei spricht mit Anwohnern

Stand: 15.05.2024 13:52 Uhr

Zum Verbleib des sechsjährigen Arian aus Bremervörde gibt es keine konkrete Spur. Aktuell befragt die Polizei erneut Anwohner, sie hofft auf neue Hinweise. Morgen soll die Oste abgesucht werden.

"Wir halten es immer noch für möglich, dass sich der Junge in einem Versteck auf irgendeinem Grundstück befindet. Darauf wollen wir zum Beispiel aufmerksam machen", erklärte Polizeisprecher Heiner van der Werp dem NDR Niedersachsen. Momentan gehen die Polizisten in dem Ortsteil Gräpel der Gemeinde Estorf von Tür zu Tür. Sie hoffen dadurch, mit Menschen zu sprechen, die bei der letzten Befragung nicht zu Hause waren. Außerdem verteilen die Beamten Flugblätter. Die "Ermittlungsgruppe Arian" ist dabei mit der Unterstützung der Bereitschaftspolizei unterwegs.

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Foto des vermissten Arian. © Screenshot
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Erneute Suche nach vermisstem Arian aus Bremervörde geplant

Die Oste soll noch einmal intensiver mit Hubschraubern und Booten abgesucht und weitere Anwohner befragt werden. (15.05.2024) 1 Min

Polizei hofft auf neue Hinweise zu vermisstem Arian

Auch in fünf weiteren Ortschaften der Gemeinden Estorf und Kranenburg sowie in der Gemeinde Hude wollen die Behörden sich noch einmal an die Anwohner wenden, wie die Polizei mitteilte. "Es wird ein langer Tag werden", sagte ein Sprecher der Polizei. Das Ermittlungsteam hofft, mögliche Hinweise zu erlangen, die bisher nicht bei der Polizei eingegangen sind. Das könnte beispielsweise der Fall sein, wenn potenzielle Hinweisgeber im Urlaub waren. Auch könnte mit der Aktion vorhandenes Videomaterial von Überwachungskameras entdeckt werden, das bisher nicht ausgewertet wurde, so die Polizei.

Oste wird erneut flussauf und -abwärts abgesucht

Morgen soll erneut der Fluss Oste abgesucht werden. Für die Polizei sei es nach wie vor am wahrscheinlichsten, dass Arian in die Oste gefallen sei, sagt Polizeisprecher van der Werp. So wird unter anderem der tidengeprägte Mittellauf bei Kranenburg im Fokus stehen - hier werden Taucher im Einsatz sein. Zudem sollen auch spezielle Spürhunde eingesetzt werden und zwei Sonarboote werden demnach auf der Oste unterwegs sein. Dabei werde der Fluss ab Bremervörde in Richtung Elbe und ab Osten in die entgegensetzte Richtung abgesucht. Sollte Arian tatsächlich in die Oste gefallen sein, könnte es sein, dass sein Leichnam nun wieder aus dem Wasser auftauche, sagte van der Werp dem NDR Niedersachsen am Mittwoch.

Letzte Suchaktion nach Webcam-Hinweis

Den neuen Suchaktionen gehe kein konkreter Hinweis voraus. Man habe aber das Gefühl, etwas tun zu müssen, so van der Werp am Montag. Vom Schreibtisch aus könne man den Fall nicht lösen. "Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird", erklärte der Sprecher. Zuletzt hatten die Einsatzkräfte in der vergangenen Woche mit Polizeihubschraubern und einem Suchhund an dem Fluss nach Spuren gesucht. Grund war der Hinweis einer Frau aus Süddeutschland. Sie soll laut Polizei etwas per Webcam-Livestream in dem Fluss entdeckt haben. Was genau das war, ist unklar. Gefunden wurde nichts. Bisher sind laut van der Werp bereits Hunderte Hinweise bei der Polizei eingegangen.

Seit dem 22. April fehlt von Arian jede Spur

Arian wurde am 22. April von seinem Vater als vermisst gemeldet. Der autistische Junge hatte sein Elternhaus nur mit Socken, einem Langarmshirt und einer Hose bekleidet verlassen. Hunderte Einsatzkräfte hatten nach dem Kind gesucht. Zeitweise war mit einer 1.500 Meter langen Menschenkette, Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, einem Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung gesucht worden. Laut Polizei waren täglich rund 800 Kräfte von Feuerwehr, Bundeswehr, Technischem Hilfswerk (THW), Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Polizei im Einsatz. Weil der autistische Junge nicht auf Ansprache reagiert, wurden die Einsatzkräfte von einer Expertin beraten.

Ermittlungsgruppe wertet weiterhin Hinweise aus

Die groß angelegte Suche blieb jedoch ohne Erfolg und wurde nach einer Woche eingestellt. Seitdem wertet die Ermittlungsgruppe Hinweise und Spuren aus. Laut Polizei sollen so gezielte Suchaktionen gesteuert werden. Polizeisprecher van der Werp erklärte, dass man weiter in alle Richtungen ermittelt. Man gehe weiter davon aus, dass Arian von seinem Zuhause in Bremervörde-Elm zur Oste gelaufen ist und dabei auch ein Waldstück passiert hat, so van der Werp. Möglich ist laut den Ermittlern, dass der Junge in den Fluss gefallen und zur Nordsee getrieben ist. Neben einem Unglück könne auch ein Verbrechen nicht ausgeschlossen werden. Konkrete Hinweise gebe es allerdings nicht, so die Polizei.

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (04761) 74 89-135 oder -144 zu melden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 15.05.2024 | 12:00 Uhr

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