Ein MItarbeiter eines Nike Stores in New York überprüft die Preise von Schuhen.

Sportartikel Nike will viele Preise in den USA erhöhen

Stand: 22.05.2025 10:27 Uhr

Der Sportartikelhersteller Nike hat für den kommenden Monat deutliche Preiserhöhungen für viele seiner Artikel in den USA angekündigt. Bei den Gründen bleibt die Firma aus Oregon vage.

Viele Konsumenten sind derzeit durch die wirtschaftlich schwierigen Zeiten und die Zölle von US-Präsident Donald Trump verunsichert. Dennoch will Nike ab dem kommenden Monat die Preise für viele seiner Artikel in den USA anheben.

Bei bis zu 150 Dollar teuren Sportschuhen würden die Preise um bis zu fünf Dollar angehoben, teilte das Unternehmen mit. Bei Schuhen, die mehr als 150 Dollar kosteten, müssten sich die US-Kunden auf Preiserhöhungen von bis zu zehn Dollar einstellen. Die Preiserhöhungen für andere Kleidungsartikel betragen demnach zwischen zwei und zehn Dollar.

Von den Preiserhöhungen ausgenommen sind dem Hersteller zufolge Artikel unter hundert Dollar, bestimmte Sneaker sowie Artikel der Markenlinie Jordan. Angesichts der bevorstehenden Einkaufssaison für die Schulzeit sollen zudem die Preise für Kinderprodukte beibehalten werden.

"Teil unserer saisonalen Planung"

Nike erklärte, dass die Preise der Artikel auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen seien. Einen möglichen Zusammenhang mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump wollte das Unternehmen zunächst nicht bestätigen. Preisanpassungen würden "als Teil unserer saisonalen Planung" vorgenommen, erklärte das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Oregon.

Trump hatte im April hohe Zölle gegen viele Handelspartner der USA verhängt, darunter auch gegen die drei wichtigsten textilproduzierenden Länder China, Bangladesch und Vietnam. Kurz darauf gewährte er den meisten Ländern einen vorübergehenden Aufschub. Derzeit gelten für die meisten Länder Basiszölle in Höhe von zehn Prozent, auf chinesische Importe werden 30 Prozent erhoben. Nike stellt die meisten seiner Produkte in China, Vietnam und Indonesien her.

Walmart erhöht Preise explizit wegen Trump-Zöllen

Der US-Einzelhändler Walmart hatte vergangene Woche erklärt, das Unternehmen müsse aufgrund der Zölle höhere Preise an die Kunden weitergeben. Damit zog sich Walmart den Zorn Trumps zu, der forderte, der Einzelhandelsriese solle die Zölle auf importierte Waren "in Kauf nehmen", anstatt sie an die Verbraucher weiterzugeben. Walmart ist mit rund 1,6 Millionen Beschäftigten der größte private Arbeitgeber in den USA.

Die US-Regierung geht gegen amerikanische Großkonzerne vor, die Verbraucher auf negative Auswirkungen der Zoll-Politik von Präsident Trump hinweisen. Finanzminister Scott Bessent sagte am Wochenende dem Sender NBC, er habe mit dem Chef des weltgrößten Einzelhändlers Walmart gesprochen, und Walmart werde einen Teil der Zölle übernehmen.

Auch der britische Sportartikel-Händler JD Sports bekommt die Konsumflaute zu spüren und fürchtet, dass die Kauflaune wegen höherer Preise infolge der US-Zölle weiter sinkt. Die Firma, die unter anderem Artikel von Adidas und Nike verkauft, erzielt 40 Prozent ihres Umsatzes in den USA über ihre Läden Finish Line, Shoe Palace und Hibbett. Mittelfristig schaut JD Sports eigenen Angaben zufolge zwar zuversichtlich in die Zukunft, wagt allerdings keine konkrete Prognose für das laufende Jahr.