Die Twitter-Zentrale in San Francisco

Kurznachrichtendienst Twitter will politische Werbung wieder zulassen

Stand: 04.01.2023 16:09 Uhr

Der Kurznachrichtendienst Twitter hatte 2019 politische Werbung auf der Plattform verboten - der Grund war die Verbreitung von Fake News. Der neue Eigentümer Musk hat angekündigt, das Verbot wieder aufzuheben.

Der Kurznachrichtendienst Twitter will nach eigenen Angaben sein 2019 verhängtes Verbot politischer Werbung auf der Social-Media-Plattform aufheben. "Wir lockern unsere Werberichtlinien für sachbezogene Anzeigen in den USA", teilte das Unternehmen mit. "Wir planen zudem, politische Werbung in den kommenden Wochen zu erlauben."

Neue Einnahmequelle?

Offenbar will sich Twitter damit neue Einnahmequellen erschließen. Das Verbot wurde vom damaligen Twitter-Chef Jack Dorsey im Jahr 2019 als Reaktion auf über soziale Medien verbreitete Fehlinformationen erlassen.

Politische Werbung hatte aber nur einen Bruchteil der Werbeeinnahmen ausgemacht: 2018, als Zwischenwahlen zum Kongress stattfanden, waren es drei Millionen Dollar gewesen. Konkurrent Facebook hat sein im US-Wahljahr 2020 erlassenes Verbot politischer Werbung im März 2021 aufgehoben.

Klage wegen ausstehender Miete

Der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk hat nach dem Kauf des Dienstes für 44 Milliarden Dollar harte Sparmaßnahmen verhängt und sucht zugleich nach neuen Einnahmequellen.

Gleichzeitig versucht er wohl auch, an anderer Stelle zu sparen. Bekannt wurde jetzt, dass der Vermieter von Büroräumen in San Francisco Klage gegen Twitter eingereicht hat. Demnach schuldet Twitter dem Vermieter Mietzahlungen in Höhe von 136.260 Dollar für Räume im 30. Stockwerk des Gebäudes in der Innenstadt von San Francisco. Die Büros hatte Twitter 2017 angemietet.

Nichtgezahlte Miete auch für Firmensitz

Der Firmensitz von Twitter befindet sich an einer anderen Stelle in San Francisco. Auch dort soll das Unternehmen mit den Mietzahlungen im Rückstand sein, wie die "The New York Times" berichtete. Twitter reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Das Unternehmen hat keine Presseabteilung mehr.

Seit der Übernahme von Musk soll das Unternehmen rund drei Viertel seiner ursprünglich mehr als 7500 Mitarbeiter weltweit verloren haben: Tausende wurden entlassen, andere haben gekündigt. Unterdessen werden von Twitter hochwertige Designer-Büromöbel und Küchengeräte, darunter ein Pizzaofen, versteigert.