Aufzuchtbedingungen im Schweinestall

Landwirtschaft Immer weniger Schweine

Stand: 26.06.2023 11:03 Uhr

In Deutschland werden so wenig Schweine gehalten wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Die Zahl der Betriebe ist binnen eines Jahres um fast elf Prozent eingebrochen. Die Haltung ist oft unwirtschaftlich geworden.

Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine ist auf einen neuen Tiefstwert gesunken. Anfang Mai wurden nach Zahlen des Statistischen Bundesamts 20,7 Millionen Schweine gehalten. Das war ein Rückgang von 7,3 Prozent oder 1,62 Millionen Tieren innerhalb eines Jahres. Im Vergleich zum Mai 2021 nahm der Bestand um 16,1 Prozent oder 3,99 Millionen Tiere ab.

Noch nie seit der deutschen Vereinigung seien in Deutschland weniger Schweine gehalten worden, so die Statistiker. 1990 waren es noch 30,8 Millionen Tiere.

 

Immer mehr Betriebe geben auf

Auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe verringerte sich weiter. Zum Stichtag gab es 15.900 Betriebe und damit 10,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Gegenüber 2021 ergibt sich ein Rückgang um etwa ein Fünftel. Im Zehnjahresvergleich ging die Zahl der Betriebe um über 43 Prozent zurück.  

Angesichts sinkender Preise für Schweinefleisch und steigender Kosten geben immer mehr Landwirte die Schweinehaltung auf. Der Konsum von Schweinefleisch sinkt seit Jahren, zudem machen hohe Auflagen und Kostensteigerungen die Haltung unwirtschaftlich.

Milchkuh-Haltung ebenfalls rückläufig

Der Rinderbestand blieb dagegen mit 10,9 Millionen Tieren nahezu konstant. Dabei nahm der Anteil der Milchkühe weiter ab. Die Zahl der Milchkuh-Haltungen lag bei 3,8 Millionen Tieren. Das waren 3,7 Prozent weniger als vor Jahresfrist und 36,2 Prozent weniger als vor zehn Jahren.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 26. Juni 2023 um 11:13 Uhr.