Nach Arcandor-Insolvenz Deutsche Post streicht 560 Stellen

Stand: 04.09.2009 11:20 Uhr

Die Insolvenz des Arcandor-Konzerns hat auch Folgen für seine Geschäftspartner: Die Deutsche Post baut bei ihrem Tochterunternehmen DHL 560 Arbeitsplätze ab. Betroffen sind Mitarbeiter, die bislang für Karstadt und Quelle Aufträge abwickelten. Zuvor waren die Umsätze deutlich gesunken.

Die Insolvenz des Handels- und Touristikkonzerns Arcandor führt auch bei der Deutschen Post zum Abbau von Arbeitsplätzen. Deren Tochterunternehmen DHL streicht nach Unternehmensangaben 560 Stellen. Betroffen sind 240 Jobs bei der Logistik für Karstadt und 320 Mitarbeiter, die bislang für das Versandhaus Quelle Aufträge erledigten. Der Stellenabbau trifft unter anderem Personal an den Standorten Unna, Holzwickede, Nürnberg, Oranienburg und im hessischen Groß-Gerau.

DHL-Mitarbeiter liefert Paket aus

Wegen sinkender Umsätze im Geschäft mit Arcandor müssen 560 DHL-Mitarbeiter gehen.

Neue Verträge mit Arcandor

Die Deutsche Post reagiert mit dem Abbau von Arbeitsplätzen auf die sinkenden Umsätze im Geschäft mit seinem Großkunden Arcandor. Dessen Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg handelte mit der Post zuvor offenbar günstigere Vertragsbedingungen aus. Ein Sprecher Görgs sagte der Nachrichtenagentur Reuters, mit der DHL sei eine Einigung über neue, "marktübliche" Konditionen erzielt worden. Die vorherigen Vereinbarungen mit DHL hätten sich "so entwickelt, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr möglich war". Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens kann Görg Arcandor-Verträge mit Dienstleistern kündigen oder günstigere Konditionen aushandeln.

Die Arcandor-Insolvenz hatte der Post bereits in den vergangenen Monaten zu schaffen gemacht. Im ersten Halbjahr verlor der Konzern dadurch rund 40 Millionen Euro. Die Post erledigt für Arcandor vor allem Dienstleistungen im Logistik- sowie im Paket- und Briefgeschäft. Insgesamt 4000 Mitarbeiter der Post waren nach früheren Angaben des Konzerns mit Arcandor-Aufträgen beschäftigt. Rund 1000 davon seien im Paket- und Briefgeschäft tätig, die restlichen 3000 in der Logistik.