Mitarbeiter des Herstellers Horn arbeiten in einer Fertigungslinie für Präzisionswerkzeuge.

Plagiate und Cyberangriffe Deutsche Maschinenbauer in Habachtstellung

Stand: 23.04.2024 14:09 Uhr

Die deutschen Maschinenbauer sind mit gut einer Million Beschäftigten ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie kämpfen weiter intensiv gegen Produktpiraterie und Cyberangriffe.

Alle zwei Jahre untersucht der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), wie sich Produktpiraterie und Plagiate auswirken. Dabei zeigt sich ein positiver Trend. Hatten vor zwei Jahren noch 72 Prozent angegeben, von illegalen Nachbauten, Kopien oder anderen Plagiaten betroffen zu sein, waren es nun nur noch 46 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Studie 2003. Größere Firmen sind dabei tendenziell stärker von Produktpiraterie betroffen als kleine Mittelständler.

Der Gesamtschaden im Maschinen- und Anlagenbau durch Produkt- und Markenpiraterie beziffert sich auf 4,1 Milliarden Euro, vor zwei Jahren seien es noch 6,4 Milliarden Euro gewesen, heißt es. Das liegt der Studie zufolge an den Bemühungen der Unternehmen. Die befragten Firmen haben ihre Anstrengungen und Aktivitäten gegen Produkt- und Markenpiraterie verstärkt.

Meiste Plagiate aus China

Nach wie vor stammen die meisten Fälschungen aus China, gefolgt von Indien und Deutschland. Sie kamen dem VDMA zufolge vor allem von Wettbewerbern, zunehmend aber auch professionellen Großplagiatoren und staatlichen Unternehmen. Bedenklich ist: Viele Fälschungen bergen nach Darstellung der Originalhersteller ein Sicherheitsrisiko für Bediener und Anwender.

Cyberangriffe nehmen zu

So sehr die deutschen Maschinenbauer in Sachen Produktpiraterie etwas aufatmen können, kämpfen sie mit einer zunehmenden Gefahr durch Angriffe aus dem Internet. Rund ein Viertel der befragten etwa 100 Mitgliedsunternehmen haben angegeben, in den vergangenen beiden Jahren von einem schwerwiegenden Cybersicherheitsvorfall betroffen gewesen zu sein. Dazu zählten gezielte Hackerangriffe, um an Geschäftsgeheimnisse zu kommen, oder erpresserische Absichten. Die daraus entstandenen Schäden ließen sich wegen der notwendigen Geheimhaltung nur schwer schätzen.

Die meisten Unternehmen versuchen sich der Studie zufolge gegen die Gefahr von Cyberangriffen zu rüsten. 96 Prozent der befragten Firmen erklärten, sich mit mindestens einer Cybersicherheits-Maßnahme gegen Angriffe zu wappnen. Ein Großteil der Firmen setzt auf Maßnahmen zur Angriffserkennung, um frühzeitig reagieren zu können.