
Prognosen zur Inflation So entwickeln sich die Preise
Viele Jahre spielte die Inflation in Deutschland kaum eine Rolle. Denn die Teuerungsraten waren niedrig. Im Aufschwung nach dem Corona-Tief änderte sich das. Wie sehen die Prognosen für die weitere Preisentwicklung aus? Ein Überblick.
Die Entwicklung der Verbraucherpreise hat sich in Deutschland, in der Eurozone sowie in den USA und anderen großen Volkswirtschaften im Zuge der Konjunkturerholung zu einem wichtigen Thema entwickelt. Insbesondere Energiepreise steigen spürbar, Materialknappheit und Lieferengpässe verteuern viele Produkte.
Das führt einerseits zu Debatten über die Zinspolitik der Notenbanken. Dabei stellt sich die Frage, ob die hohen Inflationsraten ein vorübergehendes Phänomen sind oder über einen längeren Zeitraum höhere Teuerungraten zu erwarten sind. Andererseits bestehen Sorgen mit Blick auf eine mögliche Lohn-Preis-Spirale, weil sich die Inflationsraten in den Tarifforderungen der Gewerkschaften widerspiegeln. Zugleich steht aber die Bundesregierung ebenso wie andere Regierungen vor der Frage, wie sie die negativen Folgen stark steigender Verbraucherpreise für weite Teile der Bevölkerung begrenzen kann.
Vor diesem Hintergrund finden die Vorhersagen zur weiteren Entwicklung der Preise zunehmend Beachtung. Ein Überblick der aktuellen Prognosen wichtiger Institutionen zur Inflationsraten in Deutschland.
Quelle | Prognose vom | Prognose für 2022 | Prognose für 2023 |
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Bundesregierung | Oktober 2022 | +8,0% | +7,0% |
EU-Kommission | November 2022 | +8,8% | +7,5% |
Internationaler Währungsfonds | Oktober 2022 | +8,5% | +7,2% |
OECD | November 2022 | +8,5% | +8,0% |
Bundesbank | Juni 2022 | +7,1% | +4,5% |
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung | November 2022 | +8,0% | +7,4% |
Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute | September 2022 | +8,4% | +8,8% |
ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München | Juni 2022 | +6,8% | +3,3% |
Institut für Weltwirtschaft IfW Kiel | September 2022 | +8,0% | +8,7% |
Institut der deutschen Wirtschaft Köln | September 2022 | +8,0% | +5,0% |
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut | September 2022 | +7,5% | +4,5% |
Institut für Wirtschaftsforschung Halle IWH | September 2022 | +7,9% | +9,5% |
Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung IMK | September 2022 | +7,8% | +5,7% |
RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung | September 2022 | +7,3% | +3,5% |