Staatspleite soll abgewendet werden Einigung auf weiteres griechisches Sparpaket

Stand: 27.09.2012 13:24 Uhr

Die griechische Regierungskoalition hat sich nach den Worten von Finanzminister Stournaras im Wesentlichen auf ein neues Sparpaket geeinigt. Über die Details werden Anfang nächster Woche die Vertreter von EU, IWF und EZB informiert - und erst danach soll das griechische Parlament das Paket verabschieden.

Die griechische Koalitionsregierung hat sich nach mehrstündigen Verhandlungen auf das neue griechische Sparpaket von rund zwölf Milliarden Euro verständigt. "Wir haben uns grundsätzlich mit unseren politischen Partnern geeinigt", erklärte der griechische Finanzminister Yannis Stournaras. Wie er weiter sagte, brauche Griechenland noch die Zustimmung der Partner in den anderen Euroländern.

"Jetzt habe ich eine starke Grundlage, um zu verhandeln", meinte Stournaras. Noch sei unklar, wann die neuen Maßnahmen bekanntgegeben und vom Parlament gebilligt werden sollen.

Stournaras sagte, er wolle zunächst der Troika aus Experten der EU, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) die Maßnahmen präsentieren.

Wie das staatliche Fernsehen berichtete, sollen die Kontrolleure am Montag informiert werden. Wenn diese mit den Eckpunkten des Sparprogramms einverstanden sind, will Stournaras es seinen Kollegen der Eurogruppe am 8. Oktober präsentieren. Erst danach soll auch das griechische Parlament die Maßnahmen billigen.

Dringend auf Geld der Troika angewiesen

Vorangegangen war ein Treffen mit Ministerpräsident Antonis Samaras und dem Sozialistenchef Evangelos Venizelos. Nach Informationen aus Kreisen des Büros des Ministerpräsidenten könnte es jedoch noch ein weiteres Treffen der Athener Koalitionsregierung kommende Woche geben. Dies werde nicht mehr die grundsätzlichen Punkte des Sparprogramms betreffen.

Das geplante Sparpaket in Höhe von mehr als 11,5 Milliarden Euro ist die Voraussetzung für die Überweisung einer neuen Hilfstranche von Eurozone und IWF in Höhe von 31,5 Milliarden Euro. Ohne neue Finanzhilfen steuert Athen auf die Staatspleite zu.

Gestern hatten Gegner des Sparkurses im ganzen Land demonstriert.