Händler an der New Yorker Börse.
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Starke Konzernbilanzen Wall Street macht etwas Boden gut

Stand: 16.04.2024 22:20 Uhr

Starke Konzernbilanzen haben bei den US-Anlegern wieder für etwas mehr Zuversicht gesorgt. Zinshoffnungen sind hingegen weiter gesunken. Der DAX sackte zuvor ab.

Starke Bilanzen unter anderem von wichtigen Banken haben die Wall Street trotz Zins- und Nahost-Sorgen am Ende stabilisiert. Gestern hatten die US-Börsen nach solidem Start noch schwächer tendiert. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Ende 0,17 Prozent höher bei 37.798 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 mit 0,2 Prozent sowie die Technologiebörse Nasdaq um 0,1 Prozent rutschten am Ende noch leicht ins Minus.

Stimmungsaufheller kamen im Verlauf von der laufenden Berichtssaison, unter anderem mit weiteren Berichten aus dem Bankensektor. Vor allem die US-Großbank Morgan Stanley hat zum Jahresstart dank anziehender Geschäfte im Investmentbanking mehr verdient. Auch die Ergebnisse der Bank of New York Mellon gefielen den Anlegern.

"Die Berichte von heute Morgen waren gut", sagte Rick Meckler, Partner bei Cherry Lane Investments. "Darüber hinaus sucht der Markt nach seinem jüngsten Ausverkauf nach neuen Gründen, Aktien zu kaufen. Die Anleger sind nun über die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen hinweg und wählen eher Einzeltitel nach starken Zahlen aus, statt in ganze Indizes zu investieren."

Konkret haben höhere Einnahmen im Wertpapierhandel und Investmentbanking Morgan Stanley im ersten Quartal unerwartet viel Gewinn beschert. Mit 3,4 Milliarden US-Dollar (rund 3,2 Milliarden Euro) lag der Überschuss der Bank gut 14 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Institut vor Börsenbeginn in New York mitteilte.

Damals hatte Morgan Stanley unter einer Flaute im Investmentbanking gelitten. Analysten hatten jedoch auch diesmal einen leichten Rückgang erwartet. Doch die Bank überraschte die Anleger ähnlich positiv wie die Rivalin Goldman Sachs einen Tag zuvor. Die Morgan-Stanley-Aktie legt nach den Neuigkeiten um 2,47 Prozent zu.

Angesichts der hartnäckigen Inflation in den USA signalisierte die Notenbank einmal mehr einen unverändert straffen Kurs und schiebt die Zinswende auf die lange Bank.

Jüngste Inflationsdaten seien nicht geeignet, den Währungshütern mehr Zuversicht mit Blick auf einen nachhaltigen Rückgang des Preisdrucks hin zum Ziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent zu geben, sagte Notenbankchef Jerome Powell in Washington. Vielmehr signalisierten die Zahlen, dass es wahrscheinlich länger dauern werde, diese Zuversicht zu erlangen. Angesichts der Lage an der Inflationsfront und des noch immer starken Arbeitsmarkts sei es derzeit angebracht, die straffe Geldpolitik weiter wirken zu lassen.

Powell, der noch nach der letzten Zinssitzung im März weiter von drei Zinssenkungen im Jahresverlauf gesprochen hatte, schwenkte damit auf die Linie zahlreicher Kolleginnen und Kolleginnen aus der Fed um, die zuletzt deutlich vor schnellen Zinssenkungen gewarnt hatten.

Zunehmend wird die erwartete Zinswende an der Wall Street wieder kritischer hinterfragt wegen guter Wirtschaftsdaten und neuer Inflationssorgen, die von den geopolitischen Krisen ausgehen könnten. So fielen Daten zur US-Industrieproduktion heute mit einem Wachstum von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat wie erwartet aus und zeigen damit weiterhin keinerlei Anzeichen von Schwäche.

Die Reaktion auf Powells Äußerungen fiel am Markt zurückhaltend aus. Die Investoren hatten Analysten zufolge die Hoffnung auf eine schnelle Zinswende bereits aufgegeben.

Der DAX hat es am Nachmittag nicht geschafft, sich aus der Minuszone heraus zu arbeiten und hat tief im Minus geschlossen. Am Ende schloss der deutsche Leitindex bei 17.766 Punkten um 1,44 Prozent schwächer. Das Tagestief hatte bei 17.713 Punkten gelegen. Auch der MDAX der mittelgroßen Werte verlor 1,79 Prozent auf 25.973 Zähler.

Gestern hatte der DAX noch 0,6 Prozent auf 18.026 Punkte zugelegt. Zu Wochenbeginn hatte Erleichterung darüber geherrscht, dass der Angriff des Iran auf Israel nicht heftiger ausfiel und iranische Geschosse abgefangen werden konnten.

Von Erleichterung und Gelassenheit kann aber derzeit keine Rede mehr sein, denn noch immer ist nicht wirklich klar, wie Israel auf den iranischen Drohnenangriff reagieren wird. Restrisiken einer Ausweitung des Konfliktes mit allen Konsequenzen bleiben somit und sorgen für viel Unsicherheit - was bekanntlich an der Börse nie gut ankommt.

"In den Nachrichten gibt es sicherlich nicht viel, was die Anleger zu einer erhöhten Risikobereitschaft ermuntern würde", sagte Chris Weston, Chefanalyst beim Broker Pepperstone. "Die Liste von Faktoren, die zur Zurückhaltung mahnen, wird dagegen immer länger."

Allen voran die scheinbar unendliche Diskussion um die US-Geldpolitik. Denn erneut heizten am Vortag robuste Konjunkturdaten die Furcht vor einer eher späteren Zinswende in den USA an. Die US-Einzelhandelsumsätze für März waren deutlich stärker als erwartet. Dadurch wurden Spekulationen weiter befeuert, dass es die US-Notenbank Fed in diesem Jahr angesichts der brummenden Wirtschaft und der hartnäckigen Inflation nicht eilig haben wird, die Zinsen zu senken.

"Der Mai, Juni und Juli wurden als Termine für wahrscheinliche Zinssenkungen der Fed aus den Kursen ausgepreist", sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst des Brokers CMC Markets.

Die Gemeinschaftswährung stabilisierte sich am Nachmittag auf niedrigem Niveau bei 1,0627 Dollar. Zuletzt wurde sie im US-Handel bei 1,0622 Dollar wieder etwas tiefer gehandelt. Sie lag damit etwa auf dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0637 (Montag: 1,0656) US-Dollar fest.

Die am Vormittag veröffentlichten Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten stützten den Euro etwas, nachdem er zunächst leicht gefallen war. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW ist im April auf den höchsten Stand seit gut zwei Jahren gestiegen. Der Anstieg war auch stärker als von Volkswirten erwartet.

Update Wirtschaft vom 16.04.2024

Antje Erhard, HR, tagesschau24, 16.04.2024 09:00 Uhr

"Eine sich erholende Weltwirtschaft hebt die Erwartungen für Deutschland", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Er verweist auch auf die erwartete Aufwertung des US-Dollar zum Euro. Eine schwächere Währung kommt in der Regel dem Außenhandel zugute, da sie Ausfuhren wechselkursbedingt vergünstigt.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat derweil erneut die Wachstumserwartungen für Deutschland gesenkt. Im Jahr 2024 sei nur noch mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent zu rechnen, heißt es in der am Nachmittag vorgestellten Wachstumsprognose. Im Januar hatten die Experten noch 0,5 Prozent Wachstum prognostiziert, im Oktober noch 0,9 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird aus Sicht ihrer Präsidentin Christine Lagarde die Zinsen bald senken, sollte es nicht zu großen Schocks kommen. Der Prozess des Zurückweichens der Inflation verlaufe wie erwartet, sagte Lagarde heute dem Sender CNBC. Lagarde hatte am Donnerstag nach der Zinssitzung in Frankfurt die Finanzmärkte auf eine nahende erste Zinssenkung womöglich schon im Juni vorbereitet.

Die Inflation war im März auf 2,4 Prozent gesunken, womit sie nicht mehr weit von der EZB-Zielmarke von 2,0 Prozent entfernt liegt. Die EZB werde nicht warten, bis alles zurückgehe auf zwei Prozent, um die Entscheidungen zu fällen, die notwendig sein würden, hatte die Notenbankchefin gesagt. Ähnlich hatte sich auch der französische Notenbankpräsident Francois Villeroy de Galhau geäußert. Für die Märkte ist eine erste Zinssenkung im Juni eine ausgemachte Sache. Zweifel waren zuletzt nur deshalb aufgekommen, weil die EZB bisher der US-Notenbank meist nicht vorgelaufen war.

Auch aus China kamen positive Konjunktursignale: Die Wirtschaft dort ist nach offiziellen Angaben mit einem stärkeren Wachstum als erwartet ins neue Jahr gestartet. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal um 5,3 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem geringeren Wachstum gerechnet.

Die Ölpreise stehen derzeit unter besonderer Beobachtung. Am Markt wird eine Reaktion Israels auf den Angriff des Iran vom Wochenende erwartet. Das verstärkt die Sorge vor einer weiteren Eskalation in der ölreichen Region des Nahen Ostens und sorgt für Unsicherheit.

Ein Konflikt-Flächenbrand in Nahost könnte die Ölpreise und damit auch die Inflation erneut explodieren lassen, kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Dies würde die ersehnte geldpolitische Lockerung der US-Notenbank Fed weiter hinauszögern.

"Es scheint jedem klar, dass ein Ölpreis über 100 Dollar seine Bremsspuren in der Wirtschaft und an der Börse hinterlassen dürfte", sagte Oldenburger. "Noch ist es allerdings nicht soweit und die Bemühungen der Staats- und Regierungschefs, einen gewissen Anschein von Stabilität im Nahen Osten aufrechtzuerhalten, überwiegt."

Die Preise für die Norsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI lagen am Abend leicht schwächer. Seit Anfang 2024 sind sie allerdings um jeweils rund 20 Prozent gestiegen.

Unter den Einzelwerten legten Fresenius an der DAX-Spitze kräftig um 4,8 Prozent zu. Der Klinikbetreiber und Gesundheitskonzern gab am Vorabend die US-Markteinführung des Biosimilars Tyenne bekannt. Dabei handelt es sich um ein Nachahmerprodukt des zuvor patentgeschützten Antikörpers Tocilizumab gegen verschiedene Autoimmunerkrankungen. Aktien des Autobauers Porsche Ing. standen am DAX-Ende, auch Airbus gaben stärker nach.

Gute Nachrichten gab es nach Börsenschluss von Adidas. Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller hebt nach einem kräftigen Gewinnplus zu Jahresauftakt seine Prognose an. Für das Gesamtjahr erwartet der Nike-Rivale aus dem DAX nun einen Betriebsgewinn von ungefähr 700 Millionen Euro, das sind 200 Millionen Euro mehr als zuvor erwartet. Der Umsatz soll währungsbereinigt um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz zulegen. Bislang hatte Adidas ein mittleres einstelliges Plus erwartet.

Im ersten Quartal legten die Erlöse um acht Prozent zu auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn verbesserte sich auf 336 Millionen Euro von 60 Millionen vor Jahresfrist. Allein der Verkauf der Yeezy-Bestände aus der gestoppten Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Rapper Kanye West ("Ye") brachte Erlöse von ungefähr 150 Millionen Euro ein. Adidas-Papiere legten nachbörslich zu.

Aufwind erhofft sich die Sportartikelbranche im laufenden Jahr von der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen in Paris. Im abgelaufenen Jahr hatte der Abbau der auf 5,9 Milliarden Euro angeschwollenen Lagerbestände auf die Margen gedrückt. Die Sportartikelbranche leidet darunter, dass sie in der Corona-Krise aus Angst vor Lieferschwierigkeiten zu viel Ware bestellt hat.

Der Autozulieferer Continental bekommt die Abkühlung auf dem Automarkt zu spüren. Das DAX-Unternehmen erwirtschaftete zu Jahresbeginn nach Angaben vom Dienstag weniger Gewinn als am Markt erwartet. Die bereinigte Gewinnmarge sei in den ersten drei Monaten bei rund zwei Prozent gelegen, Analysten hätten im Schnitt 3,7 Prozent vorhergesagt. Auch der Umsatz sei mit 9,8 Milliarden Euro hinter den Erwartungen zurückgeblieben, teilte das Unternehmen ebenfalls nach Börsenschluss am Abend mit.

Vor allem die kriselnde Sparte Automotive ist unter Druck und rutschte tiefer in die roten Zahlen als bislang angenommen. Auch im renditestarken Reifengeschäft spürte Continental die schwächere Autokonjunktur, die Rendite sei ebenfalls geringer als am Markt erwartet. Allerdings zeigte sich Continental zuversichtlich für das Gesamtjahr und hält an seiner Prognose fest.

Boehringer Ingelheim hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und damit Bayer vom Platz des größten deutschen Pharmaunternehmens verdrängt. Der Umsatz kletterte 2023 um sechs Prozent auf 25,6 Milliarden Euro, teilte der Familienkonzern mit. Währungsbereinigt stand ein Plus von fast zehn Prozent zu Buche. Auf das Humanmedizingeschäft entfielen knapp 20,8 Milliarden Euro nach 18,46 Milliarden 2022. Damit schlug sich Boehringer besser als Bayer: Der Leverkusener Konzern musste im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von sechs Prozent auf 18,08 Milliarden Euro im Pharmageschäft verkraften.

Eine rege Nachfrage nach Deos und Sonnenschutzmitteln sowie Preiserhöhungen haben dem Konsumgüterriesen Beiersdorf zum Jahresauftakt einen kräftigen Schub beschert. Der Umsatz legte organisch gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,3 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro zu. Damit schnitt der Konzern leicht besser ab als von Analysten erwartet. Für das Gesamtjahr rechnen Konzernchef Vincent Warnery und Finanzchefin Astrid Hermann nun mit einem organischen Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent.

Der französische Luxusgüter-Hersteller LVMH bekommt nach seinem Rekordjahr eine schwächere Nachfrage seiner betuchten Kundschaft zu spüren. Im ersten Quartal stieg der Umsatz währungsbereinigt und auf vergleichbarer Basis lediglich um drei Prozent auf 20,7 Milliarden Euro, wie der Konzern mit Marken wie Louis Vuitton, Christian Dior und Loewe am Abend in Paris mitteilte. In Euro gerechnet sank der Erlös im Vergleich zum Vorjahr sogar um zwei Prozent und verfehlte die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. 

Einbußen erlitt LVMH besonders im Geschäft mit alkoholischen Getränken wie Hennessy Cognac. Aber auch die größte Sparte mit Mode und Lederwaren wie Handtaschen von Louis Vuitton kam auf vergleichbarer Basis nur auf ein Plus von zwei Prozent. Bei der Schmucksparte mit der Marke Tiffany ging der Erlös organisch um zwei Prozent zurück. 2023 war dem Konzern dank einer starken Nachfrage nach Mode, Schmuck und Parfüm noch das beste Jahr seiner Geschichte gelungen.

Ein Rückgang der Zinseinnahmen hat der Bank of America im ersten Quartal hingegen einen Gewinnrückgang eingebrockt. Zudem musste das Institut, wie schon zuvor Platzhirsch JPMorgan Chase, 700 Millionen Dollar in den Einlagensicherungsfonds nachschießen und legte mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück. Dadurch sank der Überschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar (6,3 Mrd Euro), wie das US-Geldhaus heute in Charlotte mitteilte.

Nachdem die gestiegenen Zinsen die Gewinne von Banken in den vergangenen Jahren nach oben getrieben hatten, lässt der Rückenwind inzwischen nach. Bei der Bank of America sank der Zinsüberschuss im ersten Quartal im Jahresvergleich um drei Prozent auf 14 Milliarden Dollar. Höhere Erträge im Fondsgeschäft und bei der hauseigenen Investmentbank konnten dies nicht ausgleichen.

Der Verkauf des Brasilien-Geschäfts und ein Hackerangriff haben den im Dow Jones vertretenen US-Krankenversicherer UnitedHealth zu Jahresbeginn in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,4 Milliarden Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro), wie das Unternehmen heute in Minnetonka mitteilte. Trotzdem bestätigte das Unternehmen, das mit eine Bösenbewertung von fast 450 Milliarden Dollar zu den Schwergewichten außerhalb des Tech-Sektors zählt, seine Jahresziele.

Abseits der Sonderbelastungen lief das Geschäft jedoch überraschend profitabel, obgleich die Folgen der Cyberattacke noch nicht ausgestanden sind. Die seit Februar gebeutelte UnitedHealth-Aktie legt in der Folge um über sechs Prozent zu. Der Hackerangriff auf die Konzernsparte UnitedHealthcare hatte im Februar wichtige Zahlungs- und Datennetze lahmgelegt, die im gesamten US-Gesundheitssystem genutzt werden. Die Aufräumarbeiten sind noch im Gange. Nach eigenen Angaben hat UnitedHealth sechs Milliarden Dollar in Form von Vorauszahlungen und Darlehen an die betroffenen Anbieter überwiesen.

Der Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson (J&J) aus dem Leitindex Dow Jones hat im ersten Quartal von einem starken Medizintechnikgeschäft profitiert. Das Auftaktquartal beendeten die US-Amerikaner auch dank eines besseren Geschäfts mit Krebsmedikamenten besser als von Analysten erwartet.

Zur Zahlenvorlage am Dienstag grenzte das Management zudem seine Prognosen für das laufende Jahr ein. Im laufenden Jahr soll der Erlös nun um mindestens 5,5 bis 6,0 Prozent wachsen. Zuvor hatte das Unternehmen ein Wachstum von mindestens 5,0 Prozent im Visier.

Im ersten Quartal verdiente Johnson & Johnson nach Steuern gut 5,35 Milliarden Dollar (5 Mrd. Euro), wie der Konzern in New Brunswick mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern wegen eines milliardenschweren Vergleichs im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit vor allem um Körperpuder noch einen Verlust von 68 Millionen Dollar ausgewiesen. Der Umsatz kletterte in den drei Monaten im Jahresvergleich um 2,3 Prozent auf knapp 21,4 Milliarden Dollar. Die Aktie tendiert in einem schwächelnden Gesamtmarkt leichter.

Laut der Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter wird die neue Bankenregulierung für die UBS sehr teuer. Nachdem der Bundesrat vergangenen Mittwoch seinen Plan zur Bankenstabilität veröffentlicht hatte, spekulierte als Erstes die "Handelszeitung" über eine Summe von bis zu 25 Milliarden Dollar, welche die UBS an zusätzlichem Kapital aufbauen muss. Die Finanzanalysten von Autonomous Research kamen auf eine Summe von 15 Milliarden Dollar. "Es stimmt, die Größenordnungen sind plausibel", bestätigte Keller-Sutter.