Auswirkungen der Euro-Krise Immer mehr Südeuropäer arbeiten in Deutschland

Stand: 05.01.2013 11:39 Uhr

Immer mehr Menschen aus Griechenland, Spanien, Portugal und Italien ziehen angesichts der Eurokrise nach Deutschland, um hier zu arbeiten. So stieg die Zahl der hierzulande lebenden Griechen laut Bundesanstalt für Arbeit um elf, die der Spanier sogar um knapp 16 Prozent im Vergleich zum Oktober 2011.

Angesichts der Euro-Krise ziehen offenbar immer mehr Menschen aus Südeuropa nach Deutschland, um hier zu arbeiten. Im Vergleich zum Oktober 2011 habe sich die Zahl der Beschäftigten aus Italien, Griechenland, Spanien und Portugal in Deutschland bis Oktober 2012 um 7,6 Prozent erhöht, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Dies entspreche 33.000 Menschen. Insgesamt arbeiteten hierzulande nun 465.000 Personen aus den genannten Regionen. Der Anstieg der Beschäftigten aus den Krisenländern sei höher als die Zunahme der Beschäftigten insgesamt in Deutschland.

Besonders Arbeitnehmer aus Griechenland und Spanien kommen nach Deutschland. Die Zahl der hierzulande arbeitenden Griechen stieg demnach um knapp elf Prozent auf gut 123.000, die der Spanier um knapp 16 Prozent auf fast 50.000.

Studie: Jeder Dritte in Griechenland arbeitslos

Unterdessen droht sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den Ländern der Euro-Zone nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young weiter zu verschärfen. In der zweiten Jahreshälfte 2013 werde die Zahl der Arbeitslosen mit fast 20 Millionen Menschen ihren Höhepunkt erreichen. Besonders schwarz sehen die Experten für Griechenland. Dort werde die Wirtschaft um 4,3 Prozent zurückgehen, lautete die Prognose. Erst ab 2015 wird mit einer Kehrtwende gerechnet. Die Arbeitslosenquote soll der Vorhersage zufolge in dem Land im laufenden Jahr 28 Prozent betragen.

Weiteres Sorgenkind ist Spanien. Dort wird demnach eine Arbeitslosenquote von 27 Prozent erwartet. Im Nachbarland Portugal rechnen die Experten mit einer Arbeitslosenquote von 17 Prozent im laufenden Jahr. Zwar werde in der Eurozone voraussichtlich 2014 das Schlimmste überstanden sein. Auf dem Arbeitsmarkt werde die Erholung sich aber erst später auswirken.