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Statistisches Bundesamt Fast jede zweite berufstätige Frau in Teilzeit

Stand: 19.05.2025 11:14 Uhr

Die Teilzeit bleibt weiblich: In Deutschland haben im vergangenen Jahr 49 Prozent der berufstätigen Frauen in Teilzeit gearbeitet. Bei den Männern waren es hingegen nur zwölf Prozent.

Im Jahr 2024 haben 29 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland in Teilzeit gearbeitet. Frauen waren dabei mehr als viermal so häufig in Teilzeit tätig als Männer, teilte das Statistische Bundesamt mit. Der Teilzeitquote von 49 Prozent stand bei den Männern ein Anteil von nur zwölf Prozent gegenüber, die nicht in Vollzeit tätig waren. Damit erreichte die Teilzeitquote sowohl für Frauen als auch für Männer einen neuen Höchststand.

Erwerbstätigkeit von Frauen überproportional gestiegen

Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen lag 2024 bei gut 77 Prozent und erreichte damit ebenfalls einen Rekordwert. Bei den Männern lag diese Quote mit 81 Prozent rund sieben Prozentpunkte höher als bei den Frauen mit 74 Prozent.

Dabei hat sich der Abstand zwischen Männern und Frauen in den vergangenen 20 Jahren deutlich verringert: So stieg die Erwerbstätigenquote von Frauen seit 2005 von gut 59 Prozent um rund 15 Prozentpunkte, während der Anstieg bei den Männern mit knapp zehn Prozentpunkten geringer ausfiel.

Dabei erhöht sich der Anteil von Frauen in Teilzeit mit Kindern zusätzlich. Unter den Eltern von minderjährigen Kindern waren im vergangenen Jahr 92 Prozent der Väter und 71 Prozent der Mütter erwerbstätig. Die Teilzeitquote bei diesen Müttern beträgt 68 Prozent.

Bas fordert bessere Arbeitsbedingungen für Frauen

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hatte am Wochenende in der Bild am Sonntag bessere Arbeitsbedingungen für Frauen gefordert, um deren Erwerbstätigkeit zu steigern. "Die Arbeitgeber müssen die Arbeitswelt so gestalten, dass mehr Mütter in Vollzeit arbeiten können", sagte sie.

Es gebe Frauen, "die unfreiwillig in der Teilzeitfalle sitzen", sagte Bas. Sie wollten mehr arbeiten, könnten es aber nicht wegen fehlender Kinderbetreuung oder familienfeindlicher Arbeitsmodelle. "Insbesondere Frauen arbeiten dann oft weniger, verdienen schlechter und am Ende droht Altersarmut. Das ist ungerecht, und da müssen wir ran", kündigte die Ministerin an.

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz hatte vergangene Woche in seiner ersten Regierungserklärung eine Debatte über die Arbeitszeit in Deutschland angestoßen. Er verlangt eine "gewaltige Kraftanstrengung" von den Menschen, um das Land wieder wettbewerbsfähiger zu machen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 19. Mai 2025 um 10:00 Uhr.