Regensumme Montag bis Mittwoch

Wetterthema: Tiefdruckwetter Viel Regen

Stand: 13.11.2023 11:29 Uhr

Bis Mittwoch ist in Deutschland viel Regen zu erwarten. Wie kommt es zu den Regenfällen und was sind die Folgen?

Von Ingo Bertram, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Ein Tiefdruckgebiet zieht von Irland zur Ostsee. Dabei sorgt am heutigen Montag seine Warmfront nahezu landesweit für viel Regen. Am Dienstag und in der Nacht zu Mittwoch liegt dann die Kaltfront des Tiefs über dem äußersten Süden Deutschlands. Sie zieht nur zögerlich weiter zu den Alpen und hinterlässt im Südschwarzwald und vor allem im Allgäu nochmals sehr viel Regen. Zugleich ist im übrigen Land mit einigen Schauern zu rechnen. Der Mittwoch selbst bringt ebenfalls verbreitet Schauer und gebietsweise flächigen Regen, die Niederschlagssummen werden aber nicht mehr so hoch sein wie an den Vortagen.

In unserer Abbildung sieht man schön, welche Rolle die Mittelgebirge spielen. Der Regen fällt bei einer recht starken Luftströmung, es ist sehr windig. In solchen Fällen ist umso mehr Regen zu erwarten, je höher ein Gebirge ist. Die Luft wird am Gebirge gestaut und gehoben, bei einem höheren Gebirge ist das effektiver als bei einem niedrigeren. Normalerweise nimmt die Windgeschwindigkeit mit der Höhe zu. Dadurch ergibt sich der Effekt, durch den es auf hohen Bergen besonders viel regnet. Dank der stärkeren Strömung wird in derselben Zeit mehr Luft angehoben. Es steht mehr Wasserdampf zur Verfügung, der zu Regen kondensieren kann.

Von Montag bis Mittwoch sind deshalb in einigen Gebirgen 50 bis 100 l/m² Regen zu erwarten. Beispiele hierfür sind das Sauerland, der Harz, der Vogelsberg, der Odenwald, der Thüringer Wald und der Bayerische Wald. Mit über 100 l/m² Regen ist im Südschwarzwald und im Allgäu zu rechnen und dort gelten Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes. Nach denen sind unter anderem Hochwasser an Bächen und kleineren Flüssen sowie Überflutungen von Straßen möglich. Es können Erdrutsche auftreten. Aber auch die Pegel des Oberrheins sollen ordentlich zulegen. Nach Abschätzungen der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg soll der Rhein bei Speyer auf etwa 750cm steigen. Sollte dieser Wert tatsächlich eintreten, so wäre das eine Hausnummer. Letztmals höher stieg der Rhein dort in einem November am 27.11.1944 mit 843cm. Ähnliche Werte wurden mit 743cm am 13.11.2002 und mit 742cm am 26.11.1972 erreicht.