Hochnebeldecke in den Bergen

Wetterthema Hochnebel

Stand: 22.11.2023 09:34 Uhr

Eine unbeliebte Wetterlage: Hochnebel, sofern man sich unter ihm befindet.

Von Tim Staeger, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Das liegt zum an der drückenden, zumindest langweiligen Stimmung, die eine geschlossene Hochnebeldecke hervorrufen kann. Was den Meteorologen besonders missfällt: es ist schwer vorhersagbar, ob und wann er sich auflöst.

Bei einer herbstlichen oder auch winterlichen Hochdrucklage, kühlt in klaren Nächten die Luft in Bodennähe merklich ab, da die Wärme ungehindert nach oben entweichen kann. Die Feuchtigkeit kondensiert aus der abgekühlten Luft aus und es bildet sich Nebel, der von der tief stehenden Sonne tagsüber nur zäh oder gar nicht mehr aufgelöst wird.

Aber wie entsteht Hochnebel? Er zeichnet sich dadurch aus, dass es direkt über dem Boden klar ist, und sich in etwa 100 bis 1500 Meter darüber eine kompakte gleichförmige Schichtbewölkung befindet, ein sogenannter Stratus. Im Herbst löst sich der Frühnebel durch die vormittägliche Erwärmung der unteren Luftschicht noch auf. Diese Erwärmung reicht jedoch nicht aus, um die gesamte Nebelschicht zu verdunsten, und es bleibt Hochnebel übrig. Bei einer schwachen Luftströmung kann zudem bestehender Hochnebel verfrachtet werden, also in ein zuvor sonniges Gebiet ziehen.

Mit fortschreitender Jahreszeit spielt folgender Vorgang eine zunehmend bedeutende Rolle: häufig befindet sich in einem Hochdruckgebiet durch Absinken recht trockene Luft über einer bodennahen feuchten Luftschicht. Nachts bildet sich an dieser Grenze eine Hochnebeldecke, die eine weitere Abkühlung der tieferen Luftschicht verhindert, wodurch sich am Erdboden kein Nebel bildet.

Typisch für Hochdruckwetter ist auch die fehlende Durchmischung der unterschiedlich hohen Luftschichten. Hält sich eine solche Wetterlage über mehrere Tage, so bildet sich im Herbst und Winter durch das Absinken der Luft im Hochdruckgebiet eine sogenannte Temperaturinversion aus, bei der es in Tallagen auch tagsüber kälter bleibt, als auf den Bergen. Dann verhindert eine bestehende Hochnebeldecke die Erwärmung im Tal, wodurch sich der Hochnebel quasi selbst erhält. Erst ein Wetterumschwung mit frischem Wind kann diesen starren Zustand beenden.