Die Corona-Pandemie war ein Brandbeschleuniger für die Radikalisierung Jugendlicher in der extrem rechten Szene, wie Recherchen des MDR-Magazins Fakt zeigen. In Brennpunkten wie Zwickau stemmen sich Jugendclubs und Streetworker dagegen.
Die Razzia gegen Neonazis wirft ein Schlaglicht auf die Aufarbeitung krimineller Aktivitäten von Rechtsextremisten. Seit Auffliegen des NSU gab es zahlreiche Anschläge und Verfahren. Ein Überblick von C. Kehlbach und M. Nordhardt
Die Bundesanwaltschaft geht seit den Morgenstunden gegen mehrere rechtsextremistische Vereinigungen vor. Im Zentrum stehen unter anderem "Combat 18" und "Knockout 51". Von M. Götschenberg, H. Schmidt, F. Bräutigam.
Thüringer Strafverfolger haben nach NDR-Informationen eine Neonazi-Gruppe wegen bandenmäßigem Drogenhandel und der Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt.
Nach dem Lübcke-Mord und dem Anschlag von Halle entwickelt das BKA ein System, das potenzielle Rechtsterroristen identifizieren soll. Doch bis die Polizei damit arbeiten kann, wird es nach Recherchen von WDR und NDR noch dauern.
Politiker und Behörden haben Hunderte Droh-Mails erhalten. Absender soll ein vorbestrafter Neonazi sein. Dessen Aktivitäten im Netz zeigen, wie kurz der Weg vom Hass-Kommentar zur Bombendrohung sein kann. Von Patrick Gensing.
Im Zusammenhang mit der Zwickauer Zelle ist ein weiterer Verdächtiger in Untersuchungshaft: Ralf Wohlleben aus Jena. Sollte sich der Verdacht gegen ihn erhärten, müssen die Behörden mit neuen Vorwürfen rechnen. Denn der Ex-NPD-Vize zählt zu den bekanntesten Neonazis in Thüringen.
Schneeberg, Freital, Tröglitz, Heidenau und nun Nauen - wo es Aktionen gegen Flüchtlinge gibt, mischen meist organisierte Rechtsradikale mit. In einem Leitfaden geben sie gezielt Tipps, wie ein "Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" verhindert werden soll.
Vier Ausschüsse untersuchen die Versäumnisse bei den NSU-Ermittlungen. Während in Bayern die Arbeit erst anfängt, wurden in Sachsen, Thüringen und im Bundestag bereits zahlreiche Zeugen vernommen. Dennoch seien noch viele Fragen offen, sagt der Ausschussvorsitzende Edathy.
Hacker-Angriffe, Razzien, Haftstrafen - viele neonazistische Internet-Seiten stehen unter Druck. Daher wächst auch für die Rechtsextremen die Bedeutung von sozialen Netzwerken. Das Problem Rechtsextremismus im Netz habe sich dadurch verschärft, warnt Jugendschutz.net nun.
Der NPD droht ein neues Verbotsverfahren. Die Parteispitze versucht daher verzweifelt, die NPD möglichst bürgerlich und moderat darzustellen. Dies fällt angesichts zahlreicher vorbestrafter Mitglieder und Funktionäre schwer.
Bereits 1998 tauchten drei Mitglieder der Zwickauer Terrorgruppe ab, angeblich ohne Wissen des Verfassungsschutzes. Die Gruppe soll zehn Menschen erschossen haben. Fast täglich werden neue Details der rechtsextremen Verbrechen bekannt. Eine Chronik der Ereignisse.
Ein Großaufgebot an Ermittlern befasst sich seit rund drei Wochen intensiv mit der rechtsextremen Mordserie. Neue Details konnten BKA-Chef Ziercke und Generalbundesanwalt Range heute nicht präsentieren. Das BKA setzt jetzt bei den Ermittlungen auf Mithilfe aus der Bevölkerung.
Über das Netzwerk der Rechtsterroristen wird immer mehr bekannt: Beamte der GSG 9 haben einen weiteren mutmaßlichen Unterstützer festgenommmen, der nun in U-Haft sitzt. Er soll den Propagandafilm des NSU produziert haben. Für die Opfer der Neonazis soll es im Februar eine offizielle Trauerfeier geben.
Die Mordserie der Zwickauer Terrorgruppe offenbart eine ganz neue Dimension des Rechtsterrorismus in Deutschland. Das Grundproblem liege aber nicht bei Einzeltätern, sondern in der Mitte der Gesellschaft, sagt Anetta Kahane von der Amadeu Antonio Stiftung. Das "Gelaber über Deutsche und 'nicht so richtige Deutsche'" sei unwürdig.
Welche Kontakte hatten die Rechtsterroristen in der regionalen Neonazi-Szene? Tatsache ist: In Thüringen und Sachsen arbeiten militante Rechtsextremisten seit Jahren eng zusammen. Szene-Bands widmeten ihren abgetauchten Kameraden und den "Döner-Killern" sogar Lieder.
Vor 20 Jahren belagerten Neonazis ein Flüchtlingsheim in Hoyerswerda, unterstützt von Anwohnern. Es folgte eine bundesweite Gewaltwelle mit vielen Toten. Heute sei die Öffentlichkeit aufmerksamer, so Ex-Regierungssprecher Heye zu tagesschau.de. Doch noch immer gebe es No-Go-Areas.
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