In Belarus hat heute ein Prozess begonnen, bei dem die Verurteilung bereits feststehen dürfte. Vor Gericht steht Regimekritiker und Friedensnobelpreisträger Bjaljazki. Experten erwarten eine Haftstrafe, die "Angst einjagen" soll. Von C. Nagel.
Die Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo war in diesem Jahr vom Ukraine-Krieg geprägt. Geehrt wurden Menschenrechtler aus Russland, der Ukraine und Belarus. Ihre Botschaften berührten das Publikum. Von Sofie Donges.
In Oslo ist der Friedensnobelpreis feierlich überreicht worden. Ausgezeichnet wurden die russische Organisation Memorial, das ukrainische Zentrum für Bürgerfreiheiten und der in Belarus inhaftierte Anwalt Bjaljazki.
Das ukrainische Center for Civil Liberties sieht die Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis als Ehrung aller Ukrainer, die für die Freiheit kämpfen. Sie trifft nicht bei allen im Land auf Freude - auch nicht bei führenden Politikern. Von A. Beer.
Wenige Stunden nach Bekanntgabe des Friedensnobelpreises für Memorial hat ein russisches Gericht verfügt, dass die Moskauer Büros der Organisation beschlagnahmt werden. Die Menschenrechtler wollen trotzdem weiterarbeiten.
Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial arbeitet die Verbrechen der Sowjetzeit auf - wurde aber Ende 2021 vom Kreml geschlossen - möglicherweise auch, weil Moskau die Organisation als Stimme gegen den Ukraine-Krieg fürchtete. Von A. Kammerer.
Er widmet sein Leben der Dokumentation: von Festnahmen, Razzien, Gewalt gegen Demonstrierende, Folter in Gefängnissen. Nun ist er selbst in Haft - erneut: der belarusische Menschenrechtsaktivist Ales Bjaljazki. Von Christina Nagel.
Oleksandra Matwijtschuk ist Vorsitzende des Center for Civil Liberties. Der Kampf für Menschenrechte bewegt sie seit der Kindheit. Inmitten des Krieges sieht sie "fantastische Geschichten von Solidarität und Menschlichkeit". Von Andrea Beer.
Mit den diesjährigen Friedensnobelpreis-Trägern setzt das Komitee ein starkes Zeichen gegen den post-sowjetischen Imperialismus des Kremls, meint Jasper Steinlein: Denn die Friedens- und Freiheitsschicksale der drei Völker sind unauflöslich miteinander verbunden.
Der Friedensnobelpreis geht an den belarusischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki, die russische Menschenrechtsorganisation Memorial und die ukrainische Organisation Center for Civil Liberties. Das hat das Nobelkomitee in Oslo bekannt gegeben.
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