TTIP - vier Buchstaben, die für viel Wirbel sorgen. Doch was verbirgt sich hinter dem so umstrittenen Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU? Welche Hoffnungen hegen Befürworter und was befürchten die Kritiker?
Ein Punkt, der bei TTIP besonders für Argwohn sorgt, ist die Geheimniskrämerei. NDR, WDR und "SZ" konnten nun geheime Papiere auswerten. Das Fazit: Die USA machen beim Verbraucherschutz extrem Druck auf die EU - und der Dissens ist größer als oft behauptet. Von L. Gürtler und N. Naber.
Barack Obama ist dafür, doch Donald Trump und Bernie Sanders sind dagegen, Hillary Clinton geht auf Distanz. Quer durch alle politischen Lager wächst in den USA der Widerstand gegen die Freihandelsabkommen TTIP und TPP. Befürworter findet man dort, wo man sie kaum erwartet. Von M. Ganslmeier.
Es wird verhandelt und verhandelt - doch so richtig voran kommt es mit konkreten Entscheidung zu TTIP nicht. Holger Romann mit einem Überblick über die Knackpunkte und Lösungsvorschläge für das Freihandelsabkommen, über die in Brüssel diskutiert wurde.
Nach dem Besuch im TTIP-Lesesaal ist Jürgen Trittin skeptischer als zuvor. Vor allem der Themenbereich der regulatorischen Kontrolle bereitet ihm Sorge. Auf sein Handy konnte er gut verzichten. Die Geheimnistuerei rund um TTIP hält er für einen Fehler.
Zwei Stunden ohne Handy - Dirk Wiese hat die Zeit im Lesesaal durchaus als wohltuend empfunden. Seinen Informationsgewinn hält er für überschaubar. Er sei ohnehin mit vielen Gesprächspartnern in Konktakt. Wieses Grundsatz: so viel Transparenz wie möglich.
TTIP ist für Katja Kipping der Ansatz für den Rückfall in vordemokratische Zeiten. An ein absolustisches Politikverständnis fühlt sie sich durch die Auflagen im im digitalen Lesesaal erinnert. Inhaltlich sieht Kipping ihre Befürchtungen bestätigt.
Erst war alles ganz geheim, dann bekamen EU-Abgeordnete einen Einblick - heute nun eröffnet Wirtschaftsminister Gabriel einen Leseraum für Bundestagsabgeordnete: TTIP ist nicht mehr ganz top secret. Kai Küstner hat mit EU-Parlamentariern gesprochen, die schon in den Papieren blättern durften.
Vor drei Wochen kündigte Bundestagspräsident Lammert "uneingeschränkten Zugang" zu TTIP-Akten auch für Abgeordnete des Bundestags an - doch die USA stellen sich quer. Jetzt erhöht Lammert den Druck. Ohne mehr Transparenz werde der Bundestag TTIP nicht zustimmen.
In Berlin haben mehrere Zehntausend Menschen gegen die geplanten Freihandelsabkommen der EU mit den USA und Kanada demonstriert. Die Veranstalter sprachen von 250.000 Teilnehmern, die Polizei von 150.000. Es war die bislang größte Protestveranstaltung gegen TTIP und Ceta.
Durch das Freihandelsabkommen TTIP würde zwischen der EU und den USA der weltgrößte Wirtschaftsraum entstehen - mit rund 800 Millionen Verbrauchern. Warum ist die Kritik so groß? tagesschau.de beantwortet die wichtigsten Fragen.
Liveblog
Reportage
FAQ