Andrij Melnyk ist als Botschafter der Ukraine in Deutschland alles andere als vornehm diplomatisch. Für die Bundesregierung ist das oft unbequem. Dabei sagt er, was viele in Osteuropa denken. Von Silvia Stöber.
Ist ein Bekenntnis zu diplomatischen Konventionen ein Schuldeingeständnis? In der Türkei sehen viele Beobachter es so. Präsident Erdogan kann den Botschafter-Streit für sich nutzen, der Konflikt um Kavala bleibt hingegen ungelöst. Von F. Kükrekol.
Die Ausweisung von zehn Botschaftern aus der Türkei ist erst einmal abgewendet. Am Abend hat der türkische Präsident Erdogan nach einer Kabinettssitzung erklärt, er begrüße es, dass die Botschafter sich an die diplomatischen Gepflogenheiten halten wollen. Von Filiz Kükrekol.
Der türkische Staatschef Erdogan hat von der Ausweisung westlicher Diplomaten Abstand genommen. Die Botschafter hätten eingelenkt, so Erdogan. Zuvor hatten diese erklärt, sich nicht in die inneren Angelegenheiten einzumischen.
Die Bundesregierung hat mit Sorge auf die vom türkischen Präsidenten Erdogan angedrohte Ausweisung von zehn Botschaftern reagiert. Das Auswärtige Amt erklärte, noch kein offizielles Schreiben dazu aus Ankara erhalten zu haben.
Eine "außenpolitische Eskalation", "komplett indiskutabel": Politiker mehrerer Parteien in Deutschland haben das Vorgehen der Türkei gegen die Botschafter von zehn Ländern scharf kritisiert. Sie fordern auch Konsequenzen.
Seit vier Jahren ist der Aktivist Kavala ohne Gerichtsurteil in der Türkei inhaftiert, zehn Botschafter haben nun seine Freilassung gefordert. Darunter auch der deutsche. Die türkische Regierung reagiert empört.
Erfahrene Diplomaten statt Parteipolitiker: US-Präsident Biden hat die Botschafter für China und Japan benannt. Nach Peking wird ein Harvard-Professor entsandt, nach Tokio der Ex-Stabschef von Bidens Vorgänger Obama.
Bei ihrem Treffen vereinbarten US-Präsident Biden und Russlands Staatschef Putin, ihre Botschafter wieder einzusetzen. Der Russe Antonow ist nun auf dem Weg zurück an seinen Arbeitsplatz in Washington.
Es ist ein einmaliger Vorgang: 50 Botschafter anderer Länder in Polen haben einen offenen Brief an die Regierung in Warschau verfasst. Darin fordern sie mehr Schutz für Homosexuelle und andere sexuelle Minderheiten.
Nach dem Mord am russischen Botschafter in Ankara hat es mehrere Festnahmen gegeben. Gleichzeitig fielen vor der dortigen US-Botschaft Schüsse. In Moskau sollen unterdessen die Syrien-Gespräche Russlands, der Türkei und des Irans beginnen.
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