
Trauer um Regisseur Marcel Ophüls im Alter von 97 Jahren gestorben
Der deutsch-französische Dokumentarfilmer Marcel Ophüls ist im Alter von 97 Jahre gestorben. Zeitlebens setzte er sich mit dem Nationalsozialismus auseinander. Für seinen Film "Hotel Terminus" erhielt der Regisseur 1989 einen Oscar.
Der deutsch-französische Filmregisseur Marcel Ophüls ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Wie sein Enkel Andreas-Benjamin Seyfert mitteilte, starb der Dokumentarfilmer, Kritiker und politische Feuilletonist am Samstag in seinem Haus in Südwestfrankreich.
Ophüls gehörte zu den prominentesten französischen Filmemachern. In seinen Werken räumte er insbesondere mit dem Mythos des französischen Widerstandes gegen die deutschen Besatzer während der Zeit des Nationalsozialismus auf.
Sohn des deutschen Regisseurs Max Ophüls
Ophüls wurde 1927 als Sohn des berühmten deutschen Regisseurs Max Ophüls in Frankfurt am Main geboren. Er arbeitete zunächst als Assistent für seinen Vater. 1963 drehte er mit "Heißes Pflaster" seinen ersten eigenen Spielfilm.
In den darauf folgenden Jahren machte sich Ophüls vor allem als Dokumentarfilmer einen Namen. Dabei setzte er sich immer wieder kritisch mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander.
Oscar für Dokumentarfilm "Hotel Terminus"
Zu seinen erfolgreichsten Filmen zählen "Spuren der Gerechtigkeit - Nürnberg und die Folgen", "Das Pflichtmandat" sowie "Novembertage - Stimmen und Wege". Der 1972 für einen Oscar nominierte Film "Das Haus nebenan", die Chronik einer französischen Stadt unter deutscher Besatzung, wurde in Frankreich zunächst nicht gezeigt, da Ophüls die französische Kollaboration mit den Deutschen anprangerte.
Als Ophüls' Meisterwerk gilt "Hotel Terminus". Für den Dokumentarfilm über den stellvertretenden Gestapo-Chef in Lyon, Klaus Barbie, wurde Ophüls 1989 mit dem Oscar ausgezeichnet.