Ein Mann geht über einen leeren Bahnsteig, an Werbestelen der Firma Ströer vorbei. In der Flucht fächern sich weitere Stelen auf.

Bearbeitete Werbebilder Minister für Kennzeichnung geschönter Fotos

Stand: 01.07.2022 17:12 Uhr

Viele Fotos in der Werbung und sozialen Medien sind nachträglich bearbeitet - und setzen damit junge Menschen unter Druck, sagen die Gleichstellungsminister der Länder. Sie fordern deshalb, solche Bilder zu kennzeichnen.

Die Gleichstellungsministerinnen und -minister der Länder wollen eine Kennzeichnungspflicht für geschönte Bilder in sozialen Netzwerken. "Die bei Social Media und in der Werbung eingesetzten Beauty-Filter prägen nachweislich ein unrealistisches Schönheitsideal bei Mädchen und Frauen, weil einfach nicht mehr erkennbar ist, welche Fotos sind bearbeitet und welche sind es nicht", sagte Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank nach der Konferenz der Gleichstellungsministerinnen und -minister in Hamburg.

Kennzeichnungspflicht ab 10.000 Followern

"Wir sollten uns nicht von digitalen Tools vorschreiben lassen, was als schön zu gelten hat und was nicht", sagte Fegebank. Deshalb sei die Bundesregierung mit großer Mehrheit aufgefordert worden, rechtliche Regelungen zur Kennzeichnungspflicht von retuschierten Werbebildern und den Einsatz von Beauty-Filtern einzuführen.

Gelten soll die Regelung für alle kommerziell Tätigen sowie für Influencer und Influencerinnen mit hoher Reichweite. "Da geht man von circa 10.000 Followern aus", sagte Fegebank. Betreffen soll die Neuregelung Videos oder Fotos, bei denen mit einer Bildbearbeitung Gesicht, Körper, Haut oder Haare verändert wurden, und die in sozialen Netzwerken gezeigt oder auch zu Werbezwecken zugänglich gemacht werden sollen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR aktuell am 26. Juni 2022 um 16:27 Uhr.