Stefan Effenberg

Thüringen Effenberg und VR-Bank wollen sich im Streit um Kündigung einigen

Stand: 20.04.2024 12:25 Uhr

Die VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden und der ehemalige Fußballprofi Stefan Effenberg wollen sich außergerichtlich einigen. Zuvor hatte die Bank Effenberg gekündigt, woraufhin dieser Klage eingereicht hatte.

Von Dirk Reinhardt, MDR THÜRINGEN

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell-App.

Nach dem Rauswurf des ehemaligen Fußballprofis Stefan Effenberg bei der VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden wollen sich beide Seiten offenbar außergerichtlich einigen. Wie das Arbeitsgericht Suhl am Freitag mitteilte, wurde der für kommenden Mittwoch geplante Gütetermin aufgehoben.

Beide Parteien befänden sich in außergerichtlichen Güteverhandlungen, so die Begründung des Gerichts. Die Bank bestätigte auf Anfrage von MDR Investigativ die Verhandlungen. "Weiter äußern wir uns nicht dazu", sagte Bank-Sprecher Asmus Schütt.

Ein Bürogebäude mit einer Bankfiliale

Die VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden steht seit Monaten unter Kuratel der Finanzaufsicht. (Archivfoto)

Die seit Dezember von Sonderbeauftragten der Finanzaufsicht Bafin geführte Bank hatte Effenberg zum 1. April gekündigt. Grund war, dass sich das in Turbulenzen geratene Südthüringer Geldinstitut aus dem Fußball-Geschäft zurückziehen will. Gegen seine Kündigung hatte Effenberg Klage am Arbeitsgericht Suhl eingereicht.

Effenberg als Markenbotschafter der Thüringer Bank

Die Bank hatte Effenberg im Jahr 2018 als Mitarbeiter verpflichtet. Nach damaligen Angaben sollte er ihr dabei helfen, Kreditgeschäfte im internationalen Profifußball anzubahnen. Außerdem war Effenberg als Markenbotschafter für die Bank bei öffentlichen Events aufgetreten, zum Beispiel beim Thüringentag 2023 in Schmalkalden.

Die Bank steht seit Monaten unter Kuratel der Finanzaufsicht. Wie der von der Bafin eingesetzte Sonderbeauftragte Christian Gervais Ende März auf der Generalversammlung der Bank mitteilte, benötigt sie Hilfe der anderen Genossenschaftsbanken im Umfang von 280 Millionen Euro.

Grund sind nach seinen Angaben notwendige Neubewertungen ihres Immobilienportfolios, Krediten und Unternehmensbeteiligungen. Diese waren vom früheren Vorstand unter Stefan Siebert demnach als wertvoller bilanziert worden, als es der Realität entspricht.

Bank vergab Kredite zur Finanzierung von Spielertransfers

Unter Siebert, der im Herbst 2023 offiziell aus gesundheitlichen Gründen sein Vorstandsmandat niederlegte, war die Bank seinerzeit auch ins Fußballgeschäft eingestiegen. Dabei vergab sie an Vereine oder Firmen Kredite etwa zur Finanzierung von Spielertransfers. Diese wurden nach früheren Angaben der Bank dadurch abgesichert, dass die Vereine ihr Ansprüche aus TV-Einnahmen abtraten.

MDR (caf)