Eine Gruppe von Schweinen im Mastbetrieb in einem Stall mit Vollspaltenböden.
Die Scheinemast in Düben soll um 10.000 Tiere erweitert werden. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Lars Klemmer

Stadtratsbeschluss Stadrat Coswig für Erweiterung der Schweinemastanlage

22. März 2024, 14:21 Uhr

Der Stadtrat von Coswig will die Schweinemastanlage in Düben erweitern. Trotz Skepsis des Bürgermeisters wegen Tierschutzbedenken und Geruchsbelästigung könne der Investor aus den Niederlanden nun mit Planungen beginnen.

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell-App.

Im Landkreis Wittenberg soll ein neuer Versuch unternommen werden, die Schweinemastanlage in Düben zu erweitern. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT hat der Stadtrat von Coswig (Anhalt), zu dem Düben gehört, dies am Donnerstagabend mit einer Stimme Mehrheit beschlossen. Damit kann der Investor aus den Niederlanden mit seinen Planungen beginnen.

Bürgermeister Axel Clauß ist skeptisch

Bürgermeister Axel Clauß (parteilos) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, der Rat sei gespalten gewesen. Der Investor sei ein potenzieller Steuerzahler und habe angeboten, im Gegenzug eine alte Stallanlage in Buko abzureißen. Diese Argumente hätten die Mehrheit überzeugt. Clauß selbst stimmte nach eigenen Angaben gegen die Pläne – wegen des Tierschutzes und der zu befürchtenden Geruchsbelästigung.

Die Schweinemastanlage in Düben beschäftigt seit Jahren den Gemeinderat und mehrere Gerichte. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat mehrfach gegen den Investor geklagt. Er will die Zahl der Tiere von derzeit 16.000 auf 26.000 erhöhen. Für das Projekt sind nun noch weitere Zustimmungen nötig, zum Beispiel vom Landkreis. Möglich sind auch neuerliche Klagen.

Mehr zum Thema Schweinemast

MDR (Susanne Reh, Moritz Arand, Hanna Kerwin)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. März 2024 | 13:00 Uhr

9 Kommentare

randdresdner vor 5 Wochen

Wir Menschen brauchen nicht so viel Fleisch zum Leben. Anstatt die Flächen (ca. 60% Agrarfläche) für Futter der Tiere zu verschwenden, sollten wir ein bisschen umdenken und mehr Futter für uns Menschen anbauen.

randdresdner vor 5 Wochen

Sehr geehrt(e) pwsksk, ich würde ihnen empfehlen, mal einen Tag in so einem Schweinelager zu verbringen. Laut dem von ihnen erwähnten Gesetz steht einem Schwein 0,75qm zur Verfügung. Vielleicht, aber bei ihnen nur vielleicht, würden Sie ihre Meinung zu dieser Art von Tierhaltung ein wenig verändern.
Und vielleicht lesen Sie den Text auch noch Mal durch. Da steht drin, dass nur mit einer Stimme Mehrheit für diese Anlage gestimmt wurde und der Bürgermeister selbst hat eben wegen des Tierschutzes dagegen gestimmt. Die von Ihnen erwähnten 84 Millionen Menschen werfen jedes Jahr 4Kilo Fleisch weg, weil es eben zu billig produziert wird. Ich gehöre zum Glück nicht dazu, da bei mir kein Fleisch auf den Tisch kommt. Das ist mein Beitrag zum Thema "Mitmachen statt Meckern"
In meinen muss sich keiner nur vegetarisch ernähren, aber keiner muss 70kg pro Jahr essen, um zu überleben. Allein die Fläche, die nur für Futter benötigt wird, reicht "ewig" und zu ernähren.
Einen schönen Tag.

pwsksk vor 5 Wochen

Wieder jemand vom Stammtisch. Und auch der Bürgermeister hat "Bedenken wegen des Tierschutzes".
Es sind doch gerade neue Gesetze dazu verabschiedet worden. Die Einhaltung kann man kontrollieren. 84 Millionen Menschen brauchen etwas zu essen.
Wer von der Materie keine Ahnung hat, sollte sich bitte erst informieren, bevor er hier jedesmal irgendetwas vollkommen Nutzloses und immer wieder Dagegen von sich gibt.
Packt mit an, bringt euch selbst ein. Genau darum find ich die MDR Reportage "Mitmachen statt Meckern" gut.

Mehr aus Landkreis Wittenberg, Dessau-Roßlau und Anhalt-Bitterfeld

Mehr aus Sachsen-Anhalt