Reizgas Oberschule
Die Feuerwehr Dresden war mit 55 Rettungskräften in einer Oberschule in Dresden-Gruna. Dort gab es offenbar eine Reizgas-Attacke mit vielen Verletzten. Bildrechte: Roland Halkasch

Großalarm 38 Kinder bei Reizgas-Attacke in Dresdner Oberschule verletzt

21. März 2024, 17:12 Uhr

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Bei einer Reizgasattacke in einer Oberschule in Dresden-Gruna sind 38 Schülerinnen und Schüler verletzt worden. Das sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre im Gespräch mit MDR SACHSEN. Die Feuerwehr hat inzwischen ihren Einsatz beendet.

Feuerwehrsprecher: "Viele Kinder haben geschrien und geweint"

Die Rettungskräfte waren gegen 11 Uhr an die Schule gerufen worden, nachdem mehrere Schülerinnen und Schüler über Atemwegsbeschwerden geklagt hatten. Sie hatten laut Feuerwehr das Reizgas eingeatmet, das Unbekannte zuvor versprüht hatten. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte sei die Schule bereits geräumt gewesen. Die Kinder hätten teils hustend, teils weinend auf dem Schulhof gestanden, hieß es weiter. "Wir haben eine sehr sehr große Zahl an Kindern vorgefunden, die geschrien und geweint haben und sehr aufgelöst waren", schilderte Michael Klahre von der Dresdner Feuerwehr die Situation vor Ort. "Sie waren auch psychisch betroffen, als sie gesehen haben, wie ihre Freunde nach Luft gerungen und am Boden gelegen haben." Um die Lage zu beruhigen, wurde das Kriseninterventionsteam angefordert.

Dieser Einsatz hat schon eine Dimension, die für uns nicht alltäglich ist.

Michael Klahre Sprecher Feuerwehr Dresden

Voll-Alarm ausgelöst: Krankenhäuser in Umland in Bereitschaft versetzt

Mediziner untersuchten die betroffenen Kinder vor Ort, um nach leichten und schweren Fällen zu unterscheiden. Insgesamt wurden laut Michael Klahre 38 verletzte Kinder erfasst, zunächst wurden 30 Verletzte gezählt. 32 Mädchen und Jungen wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Dafür wurde ein sogenannter MANV-Alarm (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst: "Bei dieser großen Zahl von Verletzten haben wir nach MANV alarmiert. Das heißt: 'Massenanfall von Verletzten'. Das bedeutet, dass man auf der einen Seite zusätzliche Kräfte und Rettungswagen zur Einsatzstelle entsendet, damit diese große Anzahl von Verletzten versorgt und transportiert werden kann", erläuterte Klahre.

Außerdem habe die Feuerwehr einen Krankenhaus-Vollalarm ausgeführt, damit nicht nur die städtischen Kliniken in Dresden, sondern auch aus dem Dresdner Umland Bettenkapazitäten bereitgestellt würden. Einige Kinder sind in Kliniken nach Freital, Pirna und Meißen gefahren worden.

Einsatzfahrzeug der Feuerwehr
Für die Feuerwehr war dies kein alltäglicher Einsatz. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Bei dieser großen Zahl von Verletzten haben wir nach MANV alarmiert. Das heißt: 'Massenanfall von Verletzten'. Das bedeutet, dass man auf der einen Seite zusätzliche Kräfte und Rettungswagen zur Einsatzstelle entsendet, damit diese große Anzahl von Verletzten versorgt und transportiert werden kann. Auf der anderen Seiten haben wir einen Krankenhaus-Vollalarm ausgeführt, damit nicht nur die städtischen Kliniken in Dresden, sondern auch aus dem Dresdner Umland Bettenkapazitäten bereitstellen.

Michael Klahre Sprecher Feuerwehr Dresden

Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach Reizgas-Attacken an Schulen gegeben, darunter in Zwickau und in Geising.

MDR (dkö/ans)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 21. März 2024 | 15:30 Uhr

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