Anke Rehlinger (Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze)

Rehlinger und Westphal fordern Lockerung der Schuldenbremse

Denise Friemann   30.04.2024 | 16:15 Uhr

Die saarländische Ministerpräsidentin Rehlinger fordert Bundesfinanzminister Lindner zu einer Lockerung der Schuldenbremse auf. In einem Papier, das sie zusammen mit Westphal, dem wirtschaftspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion verfasst hat, drängt sie auf neue Mechanismen für Investitionen.

Zusammen mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher der SPD-Bundesfraktion, Bernd Westphal, hat sich Anke Rehlinger (SPD) gegen die Schuldenbremse ausgesprochen. Beide fordern in einem Papier eine Lockerung der Schuldenbremse, um kreditfinanzierte Investitionen möglich zu machen.

Mit dem Schreiben, das im Rahmen des SPD-Wirtschaftsforums entstand, stellen sich Rehlinger und Westphal gegen Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), der einer Lockerung der Schuldenbremse am Wochenende erneut eine Absage erteilt hatte.

Rehlinger warnt vor Verfall der Infrastruktur

Statt sich mit der bisher geltenden Schuldenbremse zu fesseln, müssten mit finanzieller Vernunft neue Anreize für Investitionen geschaffen werden, so Rehlinger und Westphal. Sie wollen, dass Nettoinvestitionen, zum Beispiel in Schulen, die Energiewende oder Schienen und Straßen über Kredite, also über Schulden, finanziert werden können – unabhängig von der Schuldenbremse.

Diese Regel biete den besten Ausgleich zwischen langfristigen Investitionen und nachhaltigen Schulden. Ansonsten würde die Infrastruktur in Deutschland verfallen, so Rehlinger. Der derzeitige Rückstand sei so nicht mehr aufzuholen. Die restlichen Ausgaben des Staates müssten nach dem Vorschlag aber trotzdem aus Steuereinnahmen bezahlt werden.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 30.04.2024 berichtet.


Mehr zur Schuldenbremse

Interview der Woche mit dem Hauptgeschäftsführer der IHK Saar, Frank Thomé
IHK-Chef fordert Aussetzung der Schuldenbremse
Arbeitskräftemangel, höhere Energiekosten, Inflation, hohe Zinsbelastungen: Das belaste die Unternehmen im Saarland, sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK Saar, Frank Thomé. Im SR-Interview fordert er unter anderem eine temporäre Aussetzung der Schuldenbremse.

Schäden durch das Hochwasser
SPD-Fraktion im Saarland befürwortet Aussetzen der Schuldenbremse
Das Hochwasser in Deutschland sorgt inzwischen auch für politische Diskussionen um die Schuldenbremse. Die soll nach dem Willen einiger SPD-Politiker ausgesetzt werden, um die Kosten der Hochwasserwasserschäden zu bezahlen. Die SPD-Fraktion im Saarland befürwortet das Vorhaben, die CDU ist dagegen.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja