Rheinland-Pfalz Nach Bahn-Unfall in Worms - Zugverkehr läuft wieder

Stand: 18.04.2024 07:45 Uhr

Die Unfall-Züge sind in der Werkstatt, Weiche und Oberleitungen repariert: Nach der Kollision am Wormser Hauptbahnhof rollt der Bahnverkehr wieder.

Beide Unfallzüge wurden wieder auf die Gleise gehoben und haben den Wormser Hauptbahnhof dann am späten Mittwochnachmittag verlassen. Sie wurden in Werkstätten gefahren - der Regionalzug nach Kaiserslautern, der ICE nach Hamburg.

"Die Züge sind weg, die Bahn kann die Unfallstelle kontrollieren"

Weiche und Oberleitung am Bahnhof Worms kaputt

Experten hatten anschließend die Unfallstelle untersucht. Oberleitungen und eine Weiche mussten repariert werden. Deswegen gab es bis in den Morgen hinein noch Behinderungen im Bahnverkehr. Inzwischen wurde der Zugverkehr aber auf allen Linien wieder aufgenommen.

Social-Media-Beitrag auf Twitter:

ICE und Regionalzug zusammengestoßen

Am Dienstagmorgen waren in Worms ein ICE und ein Regionalzug kollidiert. Nach Angaben der Bahn ereignete sich der Unfall bei einem Rangiervorgang. Der Triebwagen des Regionalzuges und einer der Waggons des ICE entgleisten dabei. Mehr als 500 Reisende mussten den ICE, der aus Stuttgart kam, verlassen. Sie wurden mit Bussen zum Flughafen Frankfurt gebracht. Dort konnten sie dann mit einem anderen Zug weiterfahren.

Vier Menschen wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Nach Angaben einer Bahnsprecherin erlitt die Lokführerin des Regionalzuges bei dem Unfall einen Schock und wurde in eine Klinik gebracht. Eine Zugbegleiterin klagte laut Bundespolizei über Kreislaufprobleme, zwei Fahrgäste über Schmerzen an Handgelenk und Nacken.

Wie konnte es zu dem Unfall kommen?

Normalerweise gibt es nach Angaben von Frieder Kümmerer, SWR-Bahnexperte, ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem der Bahn im Bezug auf die Signalanlagen. Einem Zug sei es im Normalfall nicht möglich, einfach ein rotes Signal zu überfahren. "Ausnahme: Bei Rangierfahrten greift das Sicherheitssystem oft nicht. Denn der Lokführer bekommt dann eine Sondergenehmigung, in einen gesperrten Bereich auf Sicht einzufahren und explizit ein rotes Signal zu überfahren. Zum Beispiel um einen anderen Zug anzukoppeln. Aus Kreisen der Bahn haben wir inzwischen erfahren, dass so etwas in Worms passiert ist. Warum allerdings die Fahrstraße, also die Weichen, auf Kollisionskurs, eingestellt waren, ist bisher noch unklar."

Unfallermittler der Bahn im Einsatz

Sogenannte Bahnunfallermittler der Bundespolizei sowie des Eisenbahnbundesamtes untersuchen nun, wie genau es zu dem Unfall kommen konnte. Wie hoch der Schaden ist, der durch den Unfall entstanden ist, ist noch unklar.

Sendung am Do., 18.4.2024 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz

Mehr zu Zugunfällen