Tagung des "Weißen Rings"

Gewalt gegen Polizisten und Politiker - was tun?

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Immer öfter werden sie angegriffen, bedroht oder beleidigt. Einsatzkräfte, aber auch Kommunalpolitiker müssen sich zunehmend mit Hass auseinandersetzen.

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Darum ging es bei einer Landestagung der Opferorganisation "Weißer Ring" in Mainz. Experten haben darüber diskutiert, warum ausgerechnet diejenigen angegriffen werden, die eigentlich helfen wollen.

Mit Schaufeln und Flaschen auf Polizisen

Oktober 2020: In Andernach verletzten Randalierer einen Polizisten schwer am Kopf. Weiberfastnacht 2023: Rund 40 Personen haben vor einer Diskothek in Trier-West Polizisten mit Glasflaschen, Besen und Schaufeln attackiert. Angriffe wie diese nehmen zu, sagt die Gewerkschaft der Polizei.

Stefanie Loth von der Gewerkschaft der Polizei Rheinland-Pfalz sagt: "Wir haben ja auch eine Schutzausstattung und ein Training dafür. Aber man muss sich jetzt immer mehr bewusst sein, dass es tagtäglich in jeder Situation passieren kann."

"Hab' mir 'n Teflon-Cape angezogen"

Auch die Opferhilfe "Weißer Ring" bestätigt, dass Einsatzkräfte oder auch Kommunalpolitiker immer häufiger bedroht und angegriffen werden. "Oftmals heißt es: Ach ja, war halt so", berichtet Sabine Bätzing-Lichtenthäler als Landesvorsitzende des "Weißen Rings". Sie ist auch SPD-Fraktionschefin im rheinland-pfälzischen Landtag. "Manche sagen, ich hab' mir 'n Teflon-Cape angezogen. Das prallt einfach an mir ab. Aber das ist nicht der richtige Weg. Also wir sagen ganz konsequent, man muss sich dagegen auch zur Wehr setzen. Man sollte insbesondere ja auch tätliche Angriffe oder Bedrohungen zur Anzeige bringen."

Im letzten Jahr hat der "Weiße Ring" Opfer finanziell unterstützt, beispielsweise durch Rechtshilfe. Und zwar mehr als in den Jahren zuvor. Die Zahl derer, die ihren Fall nicht zur Anzeige bringen und sich nicht an die Opferhilfe wenden, dürfte, so schätzt die Organisation, deutlich höher sein.

RLP

Opferschutzorganisation zieht Bilanz Weißer Ring betreut 2023 in RLP mehr Kriminalitätsopfer

Die Opferschutzorganisation Weißer Ring hat in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr so viele Kriminalitätsopfer unterstützt wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Auch die Gewalt gegen Männer in Beziehungen habe zugenommen, hieß es.

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