
French Open Deutsches Talent gewinnt Junioren-Einzel in Paris
Das Schweriner Tennis-Toptalent Niels McDonald hat bei den French Open am Sonnabend eine "krasse Woche" gekrönt - der 17-Jährige gewann das Finale im Junioreneinzel gegen den gleichaltrigen Soester Max Schoenhaus mit 6:7 (5:7), 6:0 und 6:3. Erstmals überhaupt standen sich dort zwei deutsche Tennisspieler gegenüber.
McDonald, im walisischen Cardiff geborener Sohn eines Schotten und einer Deutschen, hat damit als erster deutscher Nachwuchsspieler seit Alexander Zverev 2014 in Australien einen Grand-Slam-Titel im Einzel geholt. Bei den Juniorinnen siegte zuletzt Annika Beck 2012 in Paris.
Der zuvor letzte deutsche Junioren-Sieger in Paris war Daniel Elsner im Jahr 1997, Zverev erreichte 2013 das Finale. Das zuvor letzte rein deutsche Grand-Slam-Endspiel bei den Junioren gewann Nicolas Kiefer 1995 bei den US Open gegen Ulrich-Jasper Seetzen.
"Es ist eine Woche, die man für sein Leben behalten kann."
— Niels McDonald
"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl - eine Mega-Ehre, hier die Trophäe hochzuheben", sagte McDonald nach der Partie im Interview mit der ARD. "Ich kann es kaum in Worte fassen. Mir kamen auch echt die Tränen nach dem Match. Es war ein Schuss von Emotionen, der da kam. Ich bin unglaublich happy für mich und mein Team."
McDonald verwies auf die Siegerliste des Junioren-Turniers: "So viele Legenden haben diesen Titel vor mir geholt. Jetzt ist die Zeit zum Feiern, aber danach arbeiten wir daran, dass ich hier auch einmal auf der großen Bühne spiele." Unter anderem John McEnroe, Ivan Lendl, Mats Wilander und Stefan Edberg triumphierten als Junioren in Paris.
Bundestrainer Petzschner jetzt mit Glatze
Bundestrainer Philipp Petzschner hatte sich als Wettschuld vor dem Match eine Glatze rasieren lassen. Dies war für den früheren Wimbledonsieger im Doppel fällig geworden, nachdem festgestanden hatte, dass einer seiner Jungs den Paris-Titel gewinnt.
Petzschner sah auf dem Court Simonne Mathieu, dem drittgrößten Platz des Stade Roland Garros, zunächst ein enges Match seiner beiden Schützlinge. Nach dem ersten Satz war McDonald, der seinen Trainingsschwerpunkt in Stockholm absolviert, aber überlegen und profitierte immer wieder von leichten Fehlern seines Gegners: Schoenhaus leistete sich 53 Unforced Errors, McDonald nur 23.
Auch hatte der Schweriner den deutlich stabileren Aufschlag. Während er Schoenhaus viermal das Service abnahm, gestattete er seinem Kontrahenten lediglich zwei Breakbälle, die er beide abwehrte.
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Sport aktuell | 06.06.2025 | 15:17 Uhr