Das überschwemmte Lilienthal von oben.

Bremen Hochwasser: Entwarnung nach befürchtetem Deichbruch in Lilienthal

Stand: 28.12.2023 20:46 Uhr

Am Abend gab es in Lilienthal die Sorge, dass ein Deich gebrochen sein könnte. Dies war aber nicht der Fall. Wir halten Sie über alle aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

20:39 Uhr - Gemeinde Lilienthal warnt vor Falschmeldung

Rund um die Hochwasser-Situation in Lilienthal kursiert offenbar eine Falschmeldung. Das teilt die Gemeinde auf ihrem Whatsapp-Kanal mit. Demnach verbreite sich aktuell die Information, dass der gesamte Ortsteil Butendiek evakuiert werde. Dies sei nicht korrekt, betont die Gemeinde.

19:15 Uhr - Entwarnung nach befürchtetem Deichbruch in Lilienthal

In Lilienthal hat es am Nachmittag eine kritische Situation wegen des Hochwassers gegeben. Im Deich in Höhe der Butendieker Landstraße entdeckten Helfer eine Leckage. Hier sickerte Wasser durch den Deich. Allerdings entstand kein Deichbruch, es bleib bei einem Riss. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht, sodass die Feuerwehr Entwarnung gab. Trotzdem bleibt die Lage angespannt, auch weil weiterer Regen für die kommenden Tage angekündigt ist.

18:56 Uhr - Grundwasser im Keller — was Sie tun können

Nach dem Dauerregen ist der Grundwasserspiegel stark gestiegen. Für die Umwelt eine gute Nachricht, für einige Keller aber nicht. Wir erklären, was dann zu tun ist.

17:56 Uhr - "Riesige Wassermassen" in Niedersachsen

In Niedersachsen ist die Hochwasserlage nach Einschätzung des Ministerpräsidenten so angespannt wie nie. "Ein Hochwasser diesen Ausmaßes hat es hier bei uns zuvor nie gegeben", sagte Stephan Weil (SPD). "Experten warnen seit langem davor, dass die immer häufigeren Wetterextreme mit dem Klimawandel zusammenhängen." Laut Weil sind im Bundesland mehr als 100.000 Menschen im Einsatz gegen das Hochwasser.

17:37 Uhr - Historischer Wasserstand überschritten

In Drakenburg bei Nienburg an der Weser wurde den Angaben nach der historische Wasserstand von 1981 mit 834 Zentimetern überschritten. Der Scheitel werde dort in der Nacht zu Freitag erwartet, weiter flussabwärts in Richtung Bremen erst in der Nacht zu Samstag. Im Oberlauf der Weser sei der Scheitel bereits erreicht und die Pegelstände sinken.

17:01 Uhr - Wettervorschau für Bremen und umzu

Das Hochwasser in Lilienthal und Borgfeld beschäftigt auch die Meteorologen. Die gute Nachricht: Die nächsten Stunden soll es erstmal trocken bleiben. Doch wie geht es weiter?

15:44 Uhr - Bremerhavener Einsatzkräfte helfen im Kreis Oldenburg

49 Helfende und sieben Lastwagen, beladen mit Sandsäcken und Baumaschinen, seien auf dem Weg, teilte die Feuerwehr am Donnerstag mit. Das Rote Kreuz stelle einen Reisebus für die Einsatzkräfte zur Verfügung. Der Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) soll unter anderem bei der Sicherung von Deichen helfen.

Der Katastrophenschutz-Stab der Stadt Oldenburg stellte am Donnerstag aufgrund der angespannten Hochwasserlage das sogenannte außergewöhnliche Ereignis fest. Durch diese Änderung sei es nun möglich, überörtliche Kräfte anzufragen, teilte die Stadt mit.

Schon am Mittwoch halfen 23 Einsatzkräfte aus Bremerhaven im Landkreis Osterholz aus. Dort wurde wegen des Hochwassers eine Vorstufe des Katastrophenalarms ausgelöst. Das THW Bremerhaven war mit Notstromerzeugern, Großpumpen und Räumgeräten in Lilienthal tätig.

15:13 Uhr - Weiter Verspätungen und Zugausfälle wegen Hochwassers

Aufgrund der Witterung und den langanhaltenden Regenfällen ist der Zugverkehr in allen Netzen der Nordwestbahn weiter beeinträchtigt. Die Strecke zwischen Bremen Hauptbahnhof und Oldenburg ist am Donnerstag komplett gesperrt, wie die Bahn mitteilte. Grund sei eine witterungsbedingte Störung an einem Stellwerk in Delmenhorst.

Auf der Strecke zwischen Bremen und Leer kommt es nach Angaben der Bahn ebenfalls wegen eines defekten Stellwerks zu Haltausfällen und Verspätungen. Witterungsbedingte Störungen an einem Stellwerk in Diepholz wurden nach Bahn-Angaben behoben. Der Bahnhof in Twistringen könne wieder angefahren werden.

Fahrgäste müssen sich nach Angaben der Nordwestbahn auch in den nächsten Tagen auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Bahnverbindung zwischen Oldenburg und Osnabrück sei wegen des Hochwassers voraussichtlich bis Anfang Januar eingeschränkt, sagte eine Sprecherin der Nordwestbahn.

14:30 Uhr - Stadt Oldenburg verteilt Sandsäcke an Privathaushalte

Wegen der angespannten Hochwasserlage verteilt die Stadt Oldenburg an private Haushalte aus potenziell gefährdeten Bereichen je bis zu 15 Sandsäcke. Besonders angespannt sei die Lage etwa im Bereich Achterdiek, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Mit den Sandsäcken könnten Anwohner etwa Kellerzugänge oder Türen abdichten.

An den Ausgabestellen soll es eine Straßenliste geben, Betroffene werden gebeten, einen Ausweis mitzunehmen. Der Katastrophenschutz-Stab der Stadt Oldenburg hat aufgrund der angespannten Hochwasserlage das sogenannte außergewöhnliche Ereignis festgestellt. Durch diese Änderung sei es nun möglich, überörtliche Kräfte anzufragen, hieß es weiter.

12:59 Uhr - Update: Lilienthal sucht keine Helfer mehr an der Sandsackfüllstation

Wie die Gemeinde mitteilt, wird zwischen 14 und 18 Uhr die Sandsackstation an der Gutenbergstraße/Lilienthaler Allee wieder geöffnet. Freiwillige dürfen gern kommen und helfen, heißt es weiter. Vor Ort müssten sie sich aber an die Anweisungen der Einsatzkräfte halten.

Update: Die Gemeine Lilienthal braucht keine Hilfe mehr an der Sandsackfüllstation und beendet die Befüllung vorzeitig um 16:30 Uhr.

12:51 Uhr - Deiche in Borgfeld unter hohem Druck

"Die Pegelstände sind so hoch wie nie zuvor", sagte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Zwar steige das Wasser aktuell nicht weiter, aber es fließe auch nicht schnell ab. Das setzt die Deiche unter einen konstanten hohen Druck. Aber es sei nicht das erste Hochwasser im Stadtteil. "Wir kennen das und haben erfahrene Leute", sagte Mäurer.

12:43 Uhr - Wasserstand in Bremen-Borgfeld verringert sich allmählich

Innerhalb von 24 Stunden würden die Pegelstände in Borgfeld zehn bis 15 Zentimeter runtergehen, sagte Christian Patzelt, Sprecher der Bremer Feuerwehr. Die Lage in Katrepel sei relativ stabil. Allerdings werde das Wasser erst nach Neujahr spürbar weggehen. Es dauere, bis das Waser durch das Blockland in die Weser fließe. In Timmersloh gehe es zurzeit darum, dass die Deiche halten. Der Deichverband untersuche stetig den Deich auf Schäden und bessere mit Sandsäcken bei Bedarf nach.

12:34 Uhr - Wie können Freiwillige helfen – und wie nicht?

Die Bilder von überfluteten Häusern und Straßen bewegen Bremen und die Region. Viele Menschen möchten mit anpacken – aber unüberlegtes Handeln kann mehr schaden als helfen.

12:30 Uhr - Der Livestream der Pressekonferenz zum Nachschauen

12:28 Uhr - Weniger "Katastrophentourismus"

Gaffer und "Katastrophentouristen" seien aktuell kein großes Problem, sagt Polizist Patrick Hublitz. In den ersten Tagen des Hochwassers habe es mehr Vorfälle gegeben. Die Menschen scheinen es mittlerweile verstanden zu haben, sagt Hublitz weiter. Die Polizei würde konsequent alle abweisen, die an den Einsatzorten nichts zu suchen hätten.

12:21 Uhr - Polizei: auch nachts Patrouillen

Wie Patrick Hublitz von der Osterholzer Polizei berichtet, würden auch nachts Polizisten in den überfluteten Gebieten patrouillieren, um Plünderungen und weitere Verbrechen zu verhindern.

12:18 Uhr - Mehr als 400 Einsatzkräfte in Lilienthal

Mehr als 400 Einsatzkräfte von Feuerwehren, freiwilligen Feuerwehren, THW, DRK und weiteren Organisationen seien in den vergangene Tagen aktiv gewesen, sagt Kreisbrandmeister Jan Hinken. Bis ins neue Jahr würden Kräfte vor Ort sein.

12:15 Uhr - Keine Entwarnung für Lilienthal

Die Prognose der nächsten Tage sage keine Besserung vor, teilt Fürwentsches mit. Der Regen werde nicht aufhören. Die Gemeinde müsse Bäume fällen, da die aufgeweichten Deiche sie mitunter nicht mehr halten können.

12:13 Uhr - Fürwentsches bedankt sich für Verständnis und Unterstützung

Lilienthals Bürgermeister Kim Fürwentsches (Grüne) bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für das Verständnis und die Unterstützung. So seien innerhalb einer halben Stunde 300 Menschen eingetroffen, um Sandsäcke zu packen.

11:27 Uhr - Livestream der Pressekonferenz in Lilienthal

Ab 12 Uhr streamt butenunbinnen.de die Pressekonferenz zur Hochwasserlage in Lilienthal live. Informieren werden dort der Bürgermeister von Lilienthal Kim Fürwentsches (Grüne), Kreisbrandmeister Jan Hinken, Patrick Hublitz vom Polizeikommissariat Osterholz sowie der Landrat Bernd Lütjen.

09:14 Uhr - Hauptstraße in Lilienthal wieder frei

Das Betretungsverbot im Bereich Hauptstraße wurde aufgehoben. Wie die Gemeinde mitteilt, ist die Straße nicht mehr gesperrt und dürfe grundsätzlich befahren werden. Empfohlen werde jedoch, den Ortskern Lilienthal nach Möglichkeit zu meiden. Die Lage sei weiterhin ungewiss, heißt es weiter. Der Evakuierungsbereich bleibe bestehen.

09:00 Uhr - Mögliche Evakuierung im Emsland

In Meppen-Esterfeld sollen sich die Menschen auf eine Evakuierung vorbereiten. Wegen der Hochwasserlage bestehe "eventuell Überschwemmungsgefahr für dieses Wohngebiet", teilte die Feuerwehr der Stadt Meppen mit. Weitere Infos zur Hochwasserlage in Niedersachsen gibt es im NDR-Liveticker.

08:47 Uhr - Deich des Sandkruger Fleths sehr durchnässt

In Barneführer Holz im Landkreis Oldenburg ist der Deich des Sandkruger Fleths sehr durchnässt. Einsatzkräfte versuchen, den Deichfuß mit Sandsäcken zu stabilisieren. Bisher mussten nur wenige Haushalte geräumt werden.

In Hodenhagen sind Teile des Geländes des Serengeti-Parks überflutet. Einige Tiere wie Erdmännchen und Lemuren mussten innerhalb des Parks in Notgehege umziehen. Zeitweise musste sogar der Strom abgestellt werden. Notstromaggregate stellen aber mittlerweile die Stall-Beheizung sicher.

08:14 Uhr - Überflutete Grundstücke in Lilienthal

Überflutete Grundstücke in Lilienthal.

Überflutete Grundstücke in Lilienthal.

06:47 Uhr - Ausfälle und Verspätungen im gesamten Netz der Nordwestbahn

Im Netz der Nordwestbahn kommt es aufgrund von Hochwasserschäden zu starken Beeinträchtigungen. Die RB48 von Bremen nach Osnabrück fährt erst ab Delmenhorst. Die Verbindung RS2 nach Twistringen endet wegen einer Störung im Stellwerk Diepholz bereits in Bassum. Auf den Strecken nach Wilhelmshaven (RS3) und Nordenham (RS4) ist mit Verspätungen zu rechnen. Das Unternehmen bittet Fahrgäste, sich im Internet über den aktuellen Stand zu informieren.

Die Deutsche Bahn meldet, dass es auf der Strecke nach Norddeich Mole (IC56) zu Verspätungen kommt. Daneben liegen keine akuten Probleme in der Region vor.

06:20 Uhr - Feuerwehr: Lage in Borgfeld stabil

Laut Bremer Feuerwehr ist die Hochwasserlage in Bremen-Borgfeld stabil und entspannt. Nachdem Bewohner am Mittwoch mehrere Häuser an der Wümme verlassen mussten und auch im Ortsteil Timmersloh Grundstücke vom Hochwasser betroffen waren, konnte an den Deichen nachgearbeitet werden. Nach Angaben des Sprechers wurden 15.000 Sandsäcke in Timmersloh verbaut. Es fanden keine Evakuierungsmaßnahmen mehr statt.

06:16 Uhr - Mehr als 300 Anwohner in Lilienthal evakuiert

Mitten in der Nacht mussten die Anwohner ihre Häuser verlassen, weil die Feuerwehr die Stabilität des Wörpedeiches nicht mehr gewährleisten konnte. Betroffen sind die Straßen Fritz-Gagelmann-Weg, Stadskanaal, Arpsdamm, Am Mühlenbach sowie Teile von Hauptstraße und Klosterstraße. Für diejenigen, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen können, wurde eine Notunterkunft in der Turnhalle Ostlandstraße eingerichtet. 50 der Evakuierten sollen dort untergekommen sein. Inzwischen ist in dem betroffenen Gebiet der Strom abgestellt worden.

05:50 Uhr - Zur Orientierung: So verlaufen Wümme und Wörpe

An der Grenze zwischen Lilienthal und Borgfeld, da wo die Wörpe in die Wümme fließt, waren die Wasserstände nach dem tagelangen Dauerregen besonders hoch. Einige Häuser mussten evakuiert werden. Wir haben zur Orientierung eine Karte zu den Gewässern in der Region erstellt.

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27.12.2023, 20:10 Uhr - Feuerwehr geht von sinkenden Pegelständen aus

"Wir gehen davon aus, dass die Pegel jetzt fallen werden", sagt Richartz von der Bremer Feuerwehr am Mittwochabend. Wichtig seien die Pegelstände in Hellwege in Niedersachsen. Diese seien maßgeblich für die Wümme. Die gute Nachricht: Die Pegelstände fallen marginal um wenige Zentimeter. Die Bremer Feuerwehr geht davon aus, dass die Pegel langsam weiter sinken werden.

27.12.2023, 19:47 Uhr - Feuerwehr hat Lage in Bremen im Griff

"Wir haben die Lage soweit unter Kontrolle, dass wir in allen Bereichen einsatzbereit sind", sagt Michael Richartz, stellvertretender Leiter der Bremer Feuerwehr. Für Bremen spricht er von einer entspannten Situation, da nur einzelne Bereiche wie Borgfeld, Timmersloh und der Leester Deich vom Hochwasser betroffen seien.

Er betont, dass die Deiche in Bremen für den Küstenschutz ausgelegt seien und eine etwas andere Dimension hätten als die Deiche im niedersächsischen Umland. In einigen Orten wie in Timmersdorf wurde bereits die Deichlinie erhöht, da dort einzelne Deiche schon etwas angeschlagen waren.

Mehr zum Hochwasser in Niedersachsen:

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 28. Dezember 2023, 19:30 Uhr