Marder-Schützenpanzer

Krieg gegen die Ukraine Deutschland plant millionenschweres Rüstungspaket

Stand: 11.07.2023 12:10 Uhr

Deutschland will der Ukraine weitere Waffen und Munition im Wert von 700 Millionen Euro liefern. Das neue Rüstungspaket soll laut Verteidigungsministerium unter anderem Panzer und Tausende Schuss Munition umfassen.

Im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg soll die Ukraine weitere Militärausrüstung aus Deutschland erhalten - im Wert von knapp 700 Millionen Euro. Das kündigte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius an.

Demnach sollen der ukrainischen Armee weitere 40 Schützenpanzer vom Typ "Marder" zur Verfügung gestellt werden. Hinzu kommen 25 Kampfpanzer vom Typ "Leopard 1A5" und fünf Bergepanzer sowie zwei Startgeräte für Patriot-Flugabwehrraketen der Bundeswehr. Des Weiteren will Deutschland 20.000 Schuss Artilleriemunition und 5000 Schuss Nebelmunition sowie Aufklärungsdrohnen und Mittel zur Drohnenabwehr liefern. Außerdem soll die Ukraine ein Pionierpaket mit Mitteln zur Minenabwehr und ein Sanitätspaket - unter anderem mit Komponenten für ein Feldlazarett - erhalten.

NATO-Gipfel: Deutschland schnürt weiteres Hilfspaket für die Ukraine

Gudrun Engel, ARD Washington, zzt. Vilnius, tagesschau, 11.07.2023 14:00 Uhr

Mit diesem Paket werde Deutschland einen weiteren "wichtigen Beitrag zur ukrainischen Durchhaltefähigkeit" leisten, betonte Pistorius. Es wird damit gerechnet, dass auch Bundeskanzler Olaf Scholz im Laufe des Tages zum Auftakt des NATO-Gipfels in Litauen die geplante Unterstützung bekannt geben wird. Nach seinem Eintreffen in Vilnius betonte Scholz bereits, dass es "akut wichtig" sei, die Ukraine weiterhin militärisch zu unterstützen.

Auch Frankreich kündigt weitere Waffenlieferungen an

Der Krieg gegen die Ukraine ist das zentrale Thema des NATO-Gipfels, an dem neben den 31 Staats- und Regierungschefs der NATO-Mitgliedsstaaten auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen soll.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte bereits kurz nach seiner Anreise in Vilnius an, die Hilfen für die Ukraine weiter aufstocken zu wollen: "Ich habe beschlossen, die Lieferungen von Waffen und Ausrüstung zu erhöhen, um den Ukrainern die Fähigkeit zu geben, tiefgreifende Angriffe vorzunehmen und gleichzeitig an unserer Doktrin festzuhalten, die es der Ukraine ermöglicht, ihr Territorium zu verteidigen."

Die Ukraine solle Marschflugkörper vom Typ "Scalp" erhalten, hieß es von Macron weiter. Diese würden gezielte Militärschläge ermöglichen. Im Mai hat Großbritannien als erstes Land die Lieferung von dieser auch unter dem Namen "Storm Shadow" bekannten Raketen bestätigt. Diese haben eine Reichweite von rund 250 Kilometern.

Aus Moskau folgte scharfe Kritik auf Macrons Ankündigung. Die Raketenlieferungen seien ein Fehler, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Russland werde Gegenmaßnahmen ergreifen.

Bislang Militärhilfe für mehr als drei Milliarden Euro genehmigt

Insgesamt hat Deutschland seit Kriegsbeginn Rüstungslieferungen für rund 3,9 Milliarden Euro für die Ukraine offiziell genehmigt. Hinzu kommen Lieferungen, die nicht genehmigt werden müssen. Insgesamt liegt Deutschland unter den Waffenlieferanten der Ukraine auf Platz zwei hinter den USA.

Das bisher umfangreichste Paket an militärischer Hilfe hatte die Bundesregierung im Mai bekanntgegeben, nahezu zeitgleich mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten in Deutschland. Es beinhaltete Rüstungsgüter im Wert von rund 2,7 Milliarden Euro.

Uli Hauck, ARD Berlin, tagesschau, 11.07.2023 13:06 Uhr