Blitzeis Annullierte Flüge, glatte Straßen, Schulausfälle
Vielerorts herrschte gefährliches Glatteis. In Frankfurt sorgte das Wetter für Flugausfälle, einige Bundesländer strichen den Schulunterricht. Zu zahlreichen Unfällen kam es auf den Straßen - ein Autofahrer starb.
Gefährliches Glatteis hat zum Wochenstart in weiten Teilen Deutschlands für Probleme gesorgt. Zunächst trat im Westen und Nordwesten, später in der Mitte gefrierender Regen mit Glatteis auf. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach zeitweise eine Unwetterwarnung für Teile aller Bundesländer aus. Der aufziehende Regen führe auf den gefrorenen Böden zu akuter Glatteisgefahr.
Der DWD riet, den Aufenthalt im Freien weitestgehend zu vermeiden. Wer am Montag doch mit dem Auto unterwegs sein müsse, sollte seine Fahrweise im Straßenverkehr anpassen. Zudem legte der Wetterdienst Autofahrern nahe, vollzutanken und Decken sowie warme Getränke mitzunehmen.
Der Vorhersage zufolge greifen Ausläufer eines Tiefs südlich von Island im Laufe des Tages auch auf den Osten Deutschlands über. "Dabei tritt Glatteisregen auf. Anschließend setzt sich allmählich mildere Luft durch", teilte der DWD mit. Am Dienstag werde im Westen die Zehn-Grad-Marke geknackt.
Flugausfälle in Frankfurt, Bahn wieder mit vollem Tempo
Das Glatteis brachte auch die Abläufe an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main aus dem Takt. Angesichts der Witterungsbedingungen komme es zu Verzögerungen im Betriebsablauf und Flugausfällen, teilte der Airport mit. Von den für Montag geplanten insgesamt rund 1100 Starts und Landungen wurden nach Angaben einer Flughafensprecherin bis zum Mittag etwa 190 annulliert.
Nachdem Eisregen auch die Deutsche Bahn zeitweise ausbremste, sind die Züge nach Angaben des Unternehmens wieder mit voller Geschwindigkeit unterwegs. "Die Begrenzung der Geschwindigkeit wurde wieder zurückgezogen. Fernverkehrszüge können mit voller Geschwindigkeit fahren", twitterte die Bahn. Zuvor hieß es, dass die Züge wegen Eisregens und Eisbildung langsamer unterwegs seien.
Die Harzer Schmalspurbahnen stellten aufgrund der stürmischen Witterung den Zugverkehr zwischen Schierke und dem Brocken für den gesamten Montag ein. In München sprang eine Tram aufgrund der Witterungsverhältnisse aus den Gleisen. Auch mit Hilfe von Muskelkraft setzten Feuerwehrleute die Tram wieder auf die Schienen.
Zahlreiche Unfälle in mehreren Bundesländern
Zu teils schweren Unfällen kam es auf den Straßen. Auf der Autobahn 27 bei Walsrode-Hamwiede (Niedersachen) wurde am frühen Morgen bei einem Unfall ein 25-jähriger Autofahrer getötet. Ein Sprecher der Autobahnpolizei Langwedel sagte, dass das Auto aufgrund von Glätte von der Fahrbahn abgekommen sei.
Bei einem Busunfall auf glatter Straße in Dreieich (Kreis Offenbach) nahe Frankfurt wurden 16 Menschen verletzt. Der Linienbus war wegen Glatteis von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Busfahrer sowie 15 Fahrgäste zwischen 15 und 50 Jahren erlitten leichte Blessuren und Prellungen.
Auch aus anderen Regionen wurden Verkehrsunfälle gemeldet. In Frankfurt am Main rief der Rettungsdienst am Morgen den Ausnahmezustand aus. Es seien bis zum Mittag doppelt so viele Rettungsdienstfahrten wie sonst angefallen, hieß es. In Thüringen sagte eine Sprecherin des Lagezentrums, es gebe über das ganze Land verteilt ein hohes Unfallaufkommen.
In Bayern war es vor allem in Franken glatt: In Nürnberg etwa rutschten etliche Fußgänger aus und stürzten, wie ein Polizeisprecher sagte. Auch in Berlin häuften sich laut Feuerwehr am Montagnachmittag die Meldungen, dass Menschen gestürzt seien.
Parks und Weihnachtsmärkte schließen
Der Nürnberger Tiergarten blieb witterungsbedingt geschlossen, um Besucher nicht zu gefährden. Auch der Zoo Rostock und der egapark in Erfurt sowie viele Parks und Einrichtungen im ganzen Land kündigten an, nicht zu öffnen. In Chemnitz zum Beispiel sollte auch der Weihnachtsmarkt zunächst geschlossen bleiben.
In Brandenburg und Berlin wird noch das Schlimmste erwartet. Demnach trete am Vormittag zwischen Prignitz, Havelland und Fläming gefrierender Regen auf, der sich zum Mittag hin weiter nach Berlin und andere Teile Brandenburgs ausbreite, hieß es vom DWD.
Unterricht an Schulen fiel teilweise aus
Folgen gab es auch für Schulen, etwa in Niedersachsen: In mehreren Landkreisen und Städten fiel wegen der "zu erwartenden extremen Wetterbedingungen" an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen der Unterricht aus. Auch in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Süddeutschland kam es zu Ausfällen oder Distanzunterricht
In Bremen begann die Schule erst später. In Mecklenburg-Vorpommern mussten Eltern ihre Kinder wegen der angespannten Wetterlage nicht zwingend zur Schule schicken. Der Unterricht in Schleswig-Holstein und Hamburg soll wie gewohnt stattfinden.