Überflutete Regionen in New South Wales von einem Hubschauber aus aufgenommen

Überschwemmungen in Australien Tote und Vermisste nach tagelangem Regen

Stand: 22.05.2025 12:47 Uhr

Zehntausende sind im Südosten Australiens derzeit von historischen Überflutungen betroffen. Inzwischen melden die Behörden auch Todesopfer - und es wird mit weiteren heftigen Regenfällen gerechnet.

Bei schweren Überschwemmungen an der Ostküste Australiens sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Die Leiche eines Mannes wurde aus einem überschwemmten Haus in der Gemeinde Moto im Bundesstaat New South Wales geborgen. Ein anderer Mann wurde am Morgen tot aus dem Wasser geborgen, wie die Polizei mitteilte. Er habe in der Nacht versucht, über eine überschwemmte Kreuzung zu fahren.

Auch eine 60-jährige Frau wurde tot aufgefunden, nachdem ihr Auto von Wassermassen eingeschlossen wurde. Ein 49-jähriger Mann werde noch vermisst, teilte die Polizei mit. Er sei nach einem Spaziergang am Vorabend nicht nach Hause zurückgekehrt.

Mehr als 500 Menschen mussten nördlich von Sydney bisher in Sicherheit gebracht werden. Hubschrauber wurden eingesetzt, um Menschen von Dächern und Veranden überfluteter Häuser zu retten.

Per Huschrauber wird ein Mann vom Dach seines überfluteten Hauses gerettet.

Wie hier in der Stadt Taree werden in vielen Orten Menschen mit Hubschraubern von den Dächern geholt.

Weiterer Regen erwartet

Die Überschwemmungen übertreffen lokale Rekorde aus dem Jahr 1929. "Wir haben mehr Regen und mehr Überschwemmungen in der mittleren bis nördlichen Küstenregion erlebt als jemals zuvor", sagte der Minister für Katastrophenschutz von New South Wales, Jihad Dib. In dem Gebiet regnet es seit Dienstag.

Der Regierungschef des Bundesstaates, Christopher Minns, sagte, dass in einigen Gebieten in den kommenden 24 Stunden bis zu 30 Zentimeter Regen erwartet werden. 50.000 Menschen seien gewarnt worden, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten oder von den Fluten eingeschlossen zu werden: "Wir bereiten uns auf weitere schlechte Nachrichten vor."

In zwei Tagen die Regenmengen von vier Monaten

Besonders schwer betroffen war die Stadt Kempsey. Deren Bürgermeisterin Kinne Ring sprach von "sintflutartigen Regenfällen". "Jedes Mal, wenn es regnet, fragt man sich, was als Nächstes passieren wird", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Allein in ihrer Gemeinde seien mehr als 20.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Viele hätten keinen Zugang zu Medikamenten oder Vorräten. "Das ist eine Flut, wie wir sie schon lange nicht mehr erlebt haben."

In Teilen von New South Wales regnete es nach Angaben der Behörden in zwei Tagen so viel wie in den vier Monaten zuvor. Die Überschwemmungen in New South Wales sind nach Expertenmeinungen verursacht durch eine Kombination aus besonderen meteorologischen Wetterbedingungen, anhaltenden Effekten des Wetterphänomens La Niña und Auswirkungen des Klimawandels.

Karte mit Australien, Sydney und New South Wales