50 Tote bei Angriff auf Nachtclub in Orlando "Überall ist Blut"

Stand: 12.06.2016 19:18 Uhr

Bei der Bluttat in einem Nachtclub in Florida sind 49 Menschen getötet worden. Die US-Bundespolizei FBI stufte die Tat als möglichen "Terrorakt" ein. Medien identifizierten den Täter als US-Bürger Omar M. Die Behörden äußerten sich bisher jedoch nicht.

Bei dem Anschlag auf einen Nachtclub in Orlando sind laut offiziellen Angaben 50 Menschen getötet und 53 weitere verletzt worden. Das teilte Buddy Dyer, der Bürgermeister der Stadt, mit. "Überall ist Blut", beschrieb Dyer schockiert das Innere des Clubs. Bei der Tat handele es sich um das größte Massaker eines Einzeltäters in der US-Geschichte.

Die US-Bundespolizei FBI stufte die Tat als möglichen "Terrorakt" ein und erklärte, der Täter habe möglicherweise Verbindungen zum Islamismus gehabt. Derzeit werde jedoch auch geprüft, ob es sich um einen Fall von Hasskriminalität gehandelt haben könnte.

Omar M. soll der Täter gewesen sein

Laut übereinstimmenden Medienberichten war der Täter US-Bürger mit afghanischen Wurzeln. Mehrere Sender berichten, dass es sich bei dem Mann um den 29-jährigen Omar M. handelt. Der Fernsehsender CNN meldet, M. habe für eine private Sicherheitsfirma gearbeitet.

Laut CNN soll er dem FBI bekannt gewesen sein. Omar M. sei als einer von vielen hundert Unterstützern der Terrormiliz "Islamischer Staat" auf dem Radar der Sicherheitsbehörden gewesen. Es gebe bisher aber keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ob die Tat von Orlando politisch oder religiös motiviert war oder es sich um ein Verbrechen aus Schwulenhass handelte.

Warnung vor Vorverurteilung

Der Vater des mutmaßlichen Todesschützen von Orlando bat im Namen seiner Familie um Entschuldigung. Er schloss religiöse Motive aus. "Dies hatte nichts mit Religion zu tun", sagte Mir Seddique gegenüber CBS News.

Der Islamische Verband von Florida warnte vor Vorverurteilungen. Es sei wichtig, erst die Ermittlungsergebnisse abzuwarten, sagte der Vorsitzende.

Angriff auf populären Schwulenclub

Die Bluttat in der Nacht zum Sonntag hatte sich in einem Schwulenclub ereignet. Omar M. schoss mit einer sturmgewehrähnlichen Waffe in dem voll besetzten Nachtclub "Pulse" um sich und nahm mehrere Geiseln. Laut der Polizei war er "gut vorbereitet". Augenzeugen berichteten, dass einige Gäste die Schüsse zuerst für einen Teil der Show hielten. Drei Stunden nach dem Angriff stürmte eine Spezialeinheit das Lokal und erschoss den Täter.

Das "Pulse" ist ein populärer Club in Orlando - gegründet 2004 und Anlaufpunkt für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle. Zum Zeitpunkt der Tat sollen sich mehr als 300 Menschen im Gebäude aufgehalten haben.

Derzeit feiert die Homosexuellenszene in den USA mit landesweiten Paraden und anderen Events den "Gay Pride Month".