Bisherige Korea-Gipfel Zwei Mal kam man sich schon nah
Das Treffen zwischen Moon und Kim ist das dritte innerkoreanische Gipfeltreffen seit Ende des Korea-Krieges. Die beiden Gipfel 2000 und 2007 brachten erste Ergebnisse - doch dann folgten zehn Jahre Eiszeit.
Der Gipfel zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Südkoreas Präsident Moon Jae In hat eine historische Dimension. Es ist erst das dritte Mal seit dem Ende des Korea-Krieges von 1950 bis 1953, dass Staatschefs beider Länder zusammenkommen. Die Gipfel in den Jahren 2000 und 2007 fielen in eine Zeit der Annäherung auf der Koreanischen Halbinsel, darauf folgte jedoch eine zehnjährige Phase gespannter und unterkühlter Beziehungen.
Gipfel im Jahr 2000
Den ersten innerkoreanischen Gipfel bestritten Nordkoreas früherer Machthaber Kim Jong Il, der verstorbene Vater von Kim Jong Un, und der liberale südkoreanische Ex-Präsident Kim Dae Jung. Das Treffen im Juni dauert drei Tage und begann ebenfalls gestenreich: Ein breit lächelnder Kim Jong Il ergriff am Flughafen von Pjöngjang die Hände von Kim Dae Jung und ließ so schnell nicht los.
Am Ende stand eine Einigung auf gemeinsame Wirtschaftsprojekte, die inzwischen aber auf Eis liegen. Zudem vereinbarten die beiden, wieder Familien zusammenzuführen, die durch die Teilung zwischen Nord und Süd auseinandergerissen wurden. Für seine Annäherungspolitik an Pjöngjang bekam Kim Dae Jung später den Friedensnobelpreis.
Kim Jong Il und Kim Dae Jung beim Korea-Gipfel im Jahr 2000 (Archivbild).
Gipfel im Jahr 2007
Ihren zweiten Gipfel hielten Nord- und Südkorea im Oktober 2007 ab, die zentralen Figuren waren Kim Jong Il und Roh Moo Hyun, der ebenfalls als liberal geltende Nachfolger Kim Dae Jungs. Der inzwischen verstorbene Roh war der politische Mentor des heutigen Staatschefs Moon. Der zweite Gipfel führte Roh nach Pjöngjang, nachdem er in einem schlagzeilenträchtigen Moment die demilitarisierte Zone überquert hatte. Die mit reichlich Symbolik aufgeladenen Bilder von seinem Grenzübertritt gingen um die Welt.
Kim und Roh einigten sich darauf, einen Friedenspakt zu verfolgen, der den Korea-Krieg von 1950 bis 1953 formal beenden sollte. Damals hatte es nur einen Waffenstillstand gegeben. Zudem erzielten beide eine Übereinkunft über eine Reihe von Kooperationsprojekten. Doch wurden die meisten Vereinbarungen zu den Akten gelegt, als Rohs auf fünf Jahre beschränkte Amtszeit Monate später endete und der konservative Lee Myung Bak Nachfolger wurde.
Roh Moo Hyun und Kim Jong Il beim Korea-Gipfel 2007 (Archivbild).
Gipfel von 2018
Der liberale Moon, seit Mai 2017 im Amt, und Kim Jong Un trafen heute im Grenzdorf Panmunjom zusammen, um unter anderem über eine mögliche Denuklearisierung zu sprechen. Der Streit über Nordkoreas Atomprogramm zählt zu den gefährlichsten Konflikten der Welt. Die Spannungen hatten sich 2017 deutlich verschärft, nachdem das Land mehrfach Raketen und seine bisher größte Atombombe getestet und damit wiederholt gegen UN-Resolutionen verstoßen hatte.
Seit Jahresanfang verfolgt Kim jedoch überraschend eine Politik der Annäherung an Südkorea. So entsandte er Sportler zu den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang. Zu der Delegation gehörte seine Schwester Kim Yo Jong, die sich mit Moon traf und ihm übermittelte, dass ihr Bruder Interesse an einem Gipfel habe. Südkoreanische Gesandte reisten daraufhin erst nach Nordkorea - und wenig später mit einer Botschaft für Donald Trump in die USA: Kim sei bereit zu einem Gipfeltreffen mit dem US-Präsidenten.