Zypern mit Nikosia und Libanon

E-Mails von Unbekannten Schulen auf Zypern wegen Bombendrohung evakuiert

Stand: 17.05.2024 14:36 Uhr

In Zypern wurden fast alle Schulen des Landes evakuiert. Grund waren Bomben- und Morddrohungen von Unbekannten per E-Mail. Laut Polizei könnte es einen islamistischen Hintergrund geben.

Unbekannte haben in E-Mails Bombenanschläge auf zahlreiche zyprische Schulen angekündigt. Es wurde mit Aussagen gedroht wie "Wir werden euch den Hals abschneiden" und "Wir werden euch in eurem Blut ertränken". Die Polizei ordnete die Nachricht als Drohungen mit islamistischem Hintergrund ein.

Bislang kein Sprengsatz entdeckt

Polizeisprecher Christos Andreou bestätigte im zyprischen Rundfunk, dass die E-Mail an fast alle Volksschulen und Gymnasien und auch einige Kindergärten geschickt wurde. "Wir haben die Evakuierung in Ruhe durchgeführt. Bislang ist kein Sprengsatz entdeckt worden", sagte Andreou. Viele verängstigte Eltern holten ihre Kinder aus den Schulen, wie Medien berichteten.

Die E-Mail wurde in zahlreichen Medien veröffentlicht. Die Verfasser beriefen sich auf das islamische Gesetz (Scharia), das nach ihrem Verständnis die Bestrafung aller Ungläubigen fordert, hieß es.

Text in schlechtem Griechisch

Die Drohung war nach Angaben der Polizei in schlechtem Griechisch verfasst und deutete auf eine Online-Übersetzung hin. Experten der Sicherheitsbehörden und des Innenministeriums versuchen nun herauszufinden, woher die Mails abgeschickt wurden.

Warum ausgerechnet Zypern solchen Drohungen ausgesetzt war, ist unklar. Die kleine EU-Inselrepublik beheimatet viele israelische Staatsbürger, aber auch viele Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Nikosia pflegt gute Verbindungen sowohl zu Israel als auch in die arabische Welt. Auf Bestreben der zyprischen Regierung wurden in den vergangenen Monaten immer wieder per Schiff Hilfsgüter in den Gazastreifen geschickt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 17. Mai 2024 um 17:09 Uhr.