Dieses von der Ukraine veröffentlichte Foto soll das beschädigte russische Kriegsschiff "Sergey Kotov" zeigen.

Vor annektierter Krim Ukraine will russisches Schiff versenkt haben

Stand: 05.03.2024 15:21 Uhr

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erneut ein russisches Kriegsschiff versenkt. Mit Schiffsdrohnen habe das Militär nahe der annektierten Krim die "Sergej Kotow" angegriffen. Dabei habe es auch Tote gegeben.

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bei einem Drohnenangriff ein russisches Kriegsschiff vor der besetzten Halbinsel Krim versenkt. Das Patrouillenschiff "Sergej Kotow" der russischen Schwarzmeerflotte sei in der Nacht mit Schiffsdrohnen des Typs "Magura V5" getroffen worden, teilte der ukrainische Geheimdienst mit.

Es habe Tote und Verletzte gegeben, einige Besatzungsmitglieder hätten jedoch gerettet werden können, so ein Sprecher. Der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlichte ein Video, das den nächtlichen Angriff zeigen soll. Darin ist eine schwimmende Drohne zu sehen, die sich der 94 Meter langen russischen "Sergej Kotow" nähert, bevor es eine große Explosion gibt.

Die ukrainische Marine erklärte, mit Sprengstoff beladene Drohnen hätten das Schiff, das nach ihren Angaben zu den modernsten der russischen Flotte gehörte, in der Nähe der Straße von Kertsch vor der Krim getroffen. Es habe "nachhaltigen Schaden am Heck, an der Steuerbord- und Backbordseite" gegeben.

Sicherheitsfirma: Angriff in Hafen von Fedossija

Die private maritime Sicherheitsfirma Ambrey teilte der Nachrichtenagentur AP zufolge mit, der Angriff habe sich im Hafen von Fedossija auf der Krim ereignet. Ambrey erklärte, man habe Aufnahmen eines Besatzungsmitglieds eines Handelsschiffs im Hafen einsehen können. Diese zeigten, wie die "Sergej Kotow" auf die Drohnen schieße. Das russische Kriegsschiff sei mindestens zweimal getroffen worden. Bei dem zweiten Einschlag habe es eine große Explosion gegeben.

Karte: Fedossija auf der Krim und die Straße von Kertsch. Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Nach russischen Angaben auf Telegram wurde der Zugverkehr auf der Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland zeitweise gestoppt. Auch die Autobahnverbindung konnte nach russischen Angaben für einige Stunden nicht genutzt werden.

Angriffe im Februar

Die russische Schwarzmeerflotte ist seit Beginn der russischen Invasion immer wieder Ziel ukrainischer Angriffe. Im Februar hatte die Ukraine in zwei Fällen geltend gemacht, russische Kriegsschiffe mit Drohnen versenkt zu haben. Am 1. Februar erklärte die Ukraine, sie habe die russische Korvette "Iwanowez" versenkt. Am 14. Februar war von der Zerstörung des Landungsschiffs "Caesar Kunikow" die Rede.

Moskau hatte daraufhin zahlreiche Militärschiffe von seinem historischen Marinestützpunkt Sewastopol auf der Krim in den weiter östlich gelegenen Hafen von Noworossijsk verlegt - bestätigte die Angriffe aber nicht.

Mit Informationen von Rebecca Barth, ARD Kiew

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Rebecca Barth, ARD Kiew, tagesschau, 05.03.2024 11:00 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 05. März 2024 um 11:02 Uhr.