Golden anmutendes Wappen auf einem schwarzen Tor, im Hintergrund ein sehr großes Gebäude: Das russische Verteidigungsministerium.

Krieg gegen die Ukraine Russlands Vize-Verteidigungsminister entlassen

Stand: 24.09.2022 15:17 Uhr

Der russische Vize-Verteidigungsminister Bulgakow muss seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger Misinzew ist auch als "Schlächter von Mariupol" bekannt.

Russlands Vize-Verteidigungsminister Dmitri Bulgakow ist seines Amtes enthoben worden. Offiziell begründete das Verteidigungsministerium den Schritt in einer Mitteilung mit der Versetzung Bulgakows "auf einen anderen Posten".

Sein Nachfolger soll Generaloberst Michail Misinzew werden, der bislang das nationale Zentrum für Verteidigungsmanagement leitete. Er soll künftig insbesondere für die Logistik der Armee zuständig sein.

Misinzew ist auch im Ausland bereits bekannt: So wurde er für die schweren Angriffe auf die südukrainische Hafenstadt Mariupol verantwortlich gemacht, die Ende Mai von den Russen erobert worden war. Während der wochenlangen Belagerung wurden ukrainischen Angaben zufolge Tausende Zivilisten getötet und ein Großteil der Stadt zerstört.

Militärische Führung in der Kritik

In Großbritannien steht Misinzew, der auch als "Schlächter von Mariupol" bezeichnet wird, deshalb auf einer Sanktionsliste. Nach jüngsten Niederlagen war Russlands militärische Führung um Verteidigungsminister Sergej Schoigu zuletzt auch in kremlnahen Kreisen in die Kritik geraten.

Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven musste sich die russische Armee vor rund zwei Wochen aus dem ostukrainischen Gebiet Charkiw zurückziehen. Am vergangenen Mittwoch dann befahl Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilmachung seiner Streitkräfte.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 24. September 2022 um 15:00 Uhr.