NATO-Generalsekretär Stoltenberg bei einer Konferenz der Verteidigungsminister am 13. Oktober 2022.

Verteidigung gegen Drohnen NATO liefert Ukraine Störsender

Stand: 13.10.2022 19:47 Uhr

Russland attackiert die Ukraine vermehrt mit Drohnen, die NATO will Kiew deshalb Hunderte Störsender zur Verteidigung liefern. Zudem soll die eigene kritische Infrastruktur besser überwacht werden.

Die NATO wird die Ukraine in deren Abwehrkampf gegen Russland mit Ausrüstung zur Drohnenabwehr unterstützen. In Kürze würden Hunderte sogenannte Jammer geliefert, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel.

Ausschalten russischer und iranischer Drohnen

Diese könnten dabei helfen, in Russland und im Iran hergestellte Drohnen unwirksam zu machen. Jammer sind elektromagnetische Störsender. Sie senden in der Regel ein Signal aus, das die Funkverbindung zwischen der Drohne und deren Steuerungsgerät stört oder blockiert.

Die russische Armee hat nach Angaben aus Kiew in der vergangenen Woche erstmals Ziele nahe der ukrainischen Hauptstadt mit Kamikaze-Drohnen angegriffen. Den Luftstreitkräften zufolge flogen insgesamt zwölf iranische Drohnen aus südlicher Richtung Ziele an. Auch bei den massiven russischen Angriffen in dieser Woche kamen laut ukrainischen Angaben Drohnen zum Einsatz.

Präsenz in Nord- und Ostsee verdoppelt

Die NATO-Staaten haben sich auch auf eine bessere Überwachung ihrer kritischen Infrastruktur verständigt. Konkret nannte Stoltenberg die Infrastruktur im Energie- und Unterwasserbereich. Zu letzterem zählen auch Datenkabel.

Schon jetzt verstärken die Alliierten nach Angaben von Stoltenberg die Schutzmaßnahmen von besonders wichtigen Einrichtungen sowie den Austausch von Geheimdienstinformationen.

In der Nord- und Ostsee sei die maritime Präsenz der NATO nach den mutmaßlichen Sabotageakten gegen die Erdgasleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 verdoppelt worden. Über Details zusätzlicher Überwachungs- und Schutzmaßnahmen sollen in Kürze Experten der Mitgliedstaaten beraten.