Blick in die Ausstellung "Die Krim - Gold und Geheimnisse des Schwarzen Meeres" 2014 im Allard-Pierson-Museum in Amsterdam

Niederlande Höchstes Gericht spricht "Krim-Gold" der Ukraine zu

Stand: 09.06.2023 15:35 Uhr

Das "Gold der Krim" war 2014 in einem Museum in Amsterdam zu sehen. Doch nach der russischen Annexion brach ein Streit darüber aus, wem der Schatz gehört - den Besatzern oder dem ukrainischen Staat? Dazu ist jetzt das Urteil gefallen.

Ein rund 2000 Jahre alter Goldschatz aus vier Museen auf der Krim gehört nach einem richterlichen Urteil der Ukraine. Der Hohe Rat der Niederlande entschied in Den Haag, dass die kostbaren Kulturgüter an die Ukraine zurückgegeben werden müssen. Damit ist ein erstinstanzliches Urteil aus dem Jahr 2021 bestätigt und der Rechtsstreit nach rund sieben Jahren beendet.

Die Kulturschätze der Krim waren im Jahr 2014 nach Amsterdam gekommen und wurden dort im Allard Pierson Museum gezeigt. Zu den Hunderten Objekten gehörten auch das "Skythen-Gold", Juwelen, Waffen und Masken.

Museen und der ukrainische Staat erhoben Ansprüche

Im Frühjahr 2014 annektierte Russland die Halbinsel im Schwarzen Meer. Das Amsterdamer Museum entschied sich nach dem Ende der Ausstellung dagegen, die kostbaren Objekte zurückzuschicken, da es nicht wusste, wer nun rechtmäßiger Eigentümer war. Sowohl die vier Museen, die nun unter russischer Verwaltung stehen, als auch der ukrainische Staat erhoben Ansprüche.

Doch die Gerichte entschieden in allen Instanzen, dass die Ukraine rechtmäßiger Eigentümer sei. "Der Staat Ukraine hat ein legitimes Interesse beim Schutz seines kulturellen Erbes", entschied der Hohe Rat.

Das "Krim-Gold" ist in Obhut des Amsterdamer Museums an einem geheim gehaltenen Ort. Zu den Prunkstücken gehört ein 2400 Jahre alter Helm des Reitervolks der Skythen ebenso wie 2000 Jahre alte chinesische Lackkästchen der Han-Dynastie, filigrane Broschen und eine goldene Schwertscheide.

Ludger Kazmierczak, ARD Den Haag, tagesschau, 09.06.2023 14:00 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk Kultur am 27. Januar 2023.