Imam in einer Moschee

Ab dem 1. Januar Frankreich lässt keine entsandten Imame mehr zu

Stand: 30.12.2023 02:12 Uhr

Ab Januar lässt Frankreich keine neuen aus dem Ausland entsandten Imame mehr ins Land. Die Geistlichen sollen an französischen Hochschulen ausgebildet werden - auch, um gegen "islamistischen Separatismus" vorzugehen.

Frankreich lässt ab 1. Januar keine weiteren aus dem Ausland entsandten Imame mehr zu. Innenminister Gérald Darmanin gab in einem Brief an die betroffenen Staaten bekannt, dass die bereits Anfang 2020 von Präsident Emmanuel Macron auf den Weg gebrachte Änderung nun in Kraft treten soll. Bereits in Frankreich befindliche entsandte Imame haben demnach bis Ende März Zeit, ihren Status zu ändern.

Die bislang aus Staaten wie Marokko, Tunesien und Algerien entsandten islamischen Geistlichen müssen ab dem 1. April Innenminister Darmanin zufolge einen neuen Status haben - und direkt von ihrem in Frankreich befindlichen Moscheenverein bezahlt werden.

Gesetz bereits 2020 auf den Weg gebracht

Mit dem Gesetz soll sichergestellt werden, dass in Frankreich tätige Imame nicht Bedienstete ausländischer Staaten sind. Zu diesem Zweck soll auch die Ausbildung von Imamen an französischen Hochschulen ausgebaut werden.

Das Ende der Entsendung ausländischer Imame ist Teil mehrerer Maßnahmen, die Präsident Macron im Februar 2020 auf den Weg gebracht hatte, um "islamistischen Separatismus" zu bekämpfen. Mit ihnen soll unter anderem auch verhinderten werden, dass französische Moscheen aus dem Ausland finanziert werden.

Mitte Dezember hatte auch in Deutschland die Bundesregierung mit der Türkei ein Ende der Entsendung von Imamen aus dem Land vereinbart.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 30. Dezember 2023 um 14:56 Uhr.