Straßen stehen unter Wasser

Afghanistan und Pakistan Mehr als 100 Menschen sterben durch Unwetter

Stand: 17.04.2024 21:32 Uhr

Überschwemmte Straßen und verwüstete Landstriche - dieses Bild bietet sich aktuell in Teilen von Pakistan und Afghanistan. Überschwemmungen zerstörten tausende Häuser. Mehr als 100 Menschen starben.

Seit Samstag hat es in Afghanistan in vielen Provinzen heftig geregnet. Die Böden waren durch einen ungewöhnlich trockenen Winter stark ausgetrocknet und konnten die Wassermassen kaum aufnehmen. Durch Überschwemmungen und Sturzfluten wurden laut Behördenangaben in den vergangenen fünf Tagen etwa 70 Tote gezählt. 50 Menschen seien verletzt. Durch die Überschwemmungen wurden außerdem mehr als 2.600 Häuser beschädigt oder zerstört und 95.000 Hektar Ackerland vernichtet.

Menschen tragen ihre Besitztümer

Anwohner in Pakistan bringen ihr Hab und Gut in Sicherheit.

Nordwesten Pakistans besonders stark betroffen

In Pakistan starben innerhalb von vier Tagen mindestens 65 Menschen, wie die Behörden mitteilten. Die meisten Todesopfer gab es in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes. Dort kamen 32 Menschen ums Leben, unter ihnen 15 Kinder. Alle Opfer seien von einstürzenden Wänden und Dächern erschlagen worden, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde der Provinz Anwar Khan. Viele Bewohner überfluteter Häuser flohen in höher gelegene Gebiete und kamen in provisorischen Notunterkünften unter.

Afghanistan war auf das Unwetterereignis besonders schlecht vorbereitet. Jahrzehntelanger Bürgerkrieg hat die Infrastruktur zerstört. Zudem haben viele Menschen im Land keinen Zugang zu medizinischer Versorgung.

Ungewöhnlich viel Regen

Nach Angaben des Wetterdienstes fiel in Pakistan seit Anfang April doppelt so viel Regen wie üblich. Seit Anfang April beobachten Meteorologen im Land ungewöhnliche Niederschlagsmuster, wie der Sprecher des Wetterdienstes, Zaheer Ahmad Babar, sagte. "Vom 1. bis 17. April haben wir Niederschlagsmengen registriert, die den historischen Durchschnitt um 99 Prozent übertrafen", erklärte er. Der Klimawandel sei ein wesentlicher Faktor dieser Entwicklung.

Der Regen ließ gestern und heute in weiten Teilen des Landes nach. In den kommenden Tagen wird jedoch mit neuen Unwettern gerechnet.