Hunde blicken aus ihren Käfigen in einer Zucht für Hundefleisch

Traditionelle Delikatesse Südkorea verbietet Verkauf von Hundefleisch

Stand: 09.01.2024 10:29 Uhr

Südkorea hat ein Gesetz beschlossen, das die Zucht, Schlachtung und den Verkauf von Hunden zum Zweck des menschlichen Verzehrs verbietet. Hundefleisch hat eine lange Tradition im Land, zuletzt wuchs aber der Druck durch Tierschützer.

In Südkorea ist der Verkauf von Hundefleisch für den menschlichen Verzehr künftig verboten. Das Parlament in Seoul billigte ein Sondergesetz, das unter Strafandrohung die Einstellung der Zucht, des Schlachtens und Vertriebs von Hunden zum Zweck des Essens vorsieht. Es gibt eine dreijährige Übergangszeit, bis das Gesetz wirksam wird.

Ein Verstoß gegen das Gesetz soll mit bis zu drei Jahren Gefängnis oder 30 Millionen Won (etwa 20.800 Euro) Geldstrafe geahndet werden. Die Hundefleisch verarbeitende Industrie hat Widerstand angekündigt. Das Gesetz greife "in die Freiheit der Berufsausübung ein", sagte der Bauernverbandsvorsitzende Son Won Hak.

Hundefleisch hat Tradition

Das Essen von Hundefleisch hat in dem asiatischen Land eine lange Tradition. In den vergangenen Jahren nahm der Verbrauch aber immer mehr ab. Besonders die junge und urbane Bevölkerung des Landes verzichtet auf das Essen der Tiere, und auch der Druck von Tierschützern auf die Regierung nahm immer weiter zu.

Die Aktivisten hatten vornehmlich die qualvollen Haltungsbedingungen und Tötungsmethoden kritisiert. Die meisten Hunde werden bei der Schlachtung durch einen Stromschlag oder durch Erhängen getötet. Züchter und Händler argumentierten, es habe Fortschritte hin zu einer weniger leidvollen Schlachtung gegeben.

Schätzungen zufolge wurden zeitweise bis zu einer Million Hunde pro Jahr für den Handel getötet. Nach Regierungsangaben gibt es etwa 1.100 Hundefarmen, in denen Tiere gezüchtet werden, um sie anschließend landesweit in Restaurants als Delikatesse anzubieten.

Südkoreas Präsident ist Tierfreund

Der als Tierliebhaber bekannte Präsident Yoon Suk Yeol unterstützt das Verbot. Zusammen mit First Lady Kim Keon Hee hat er zahlreiche streunende Hunde und Katzen adoptiert.

Tierschützer begrüßen das neue Gesetz: "Ich bin überglücklich, dass Südkorea nun dieses traurige Kapitel seiner Geschichte schließt und eine hundefreundliche Zukunft einleitet", erklärte die koreanische Geschäftsführerin der Organisation Humane Society International, Jungah Chae.