Svenja Schulze und Zeina Toukan

Für Flüchtlingsversorgung Schulze sagt Jordanien Hilfe zu

Stand: 06.11.2023 12:21 Uhr

Entwicklungsministerin Schulze hat Jordanien zusätzliche Hilfen für die Versorgung von Flüchtlingen zugesagt. Vor dem Hintergrund der Eskalation in Nahost lobte sie die vermittelnde Rolle und das humanitäre Engagement Jordaniens.

Deutschland will Jordanien mit zusätzlichen 41 Millionen Euro bei der Versorgung von Flüchtlingen unterstützen. Bei einem Besuch im Flüchtlingslager Zaatari gab Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) gleichzeitig die Unterzeichnung von Darlehen über 125 Millionen Euro bekannt, mit denen die Wasserversorgung im Land verbessert werden soll.

Die Reise findet vor dem Hintergrund des Krieges zwischen der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen und Israel statt. Jordanien spielt traditionell eine Vermittlerrolle im Nahost-Konflikt.

Mit den Darlehen und Zuschüssen aus Deutschland sollen unter anderem marode Wasserleitungen ausgetauscht und Meerwasserentsalzungsanlagen am Roten Meer finanziert werden.

Jordaniens Vermittlerrolle "von unschätzbarem Wert"

Jordaniens humanitäres und politisches Engagement ist "zentral für den Frieden im Nahen Osten", erklärte Schulze. Die Vermittlerrolle des Landes sei "von unschätzbarem Wert". Dabei stehe das Land vor großen Herausforderungen etwa durch extreme Wasserknappheit und eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, aber auch durch die Aufnahme von Millionen von Flüchtlingen. Schulze warb dafür, Entwicklungsländer wie Jordanien zu unterstützen, um der eigenen Bevölkerung und den Flüchtlingen ein besseres Leben zu ermöglichen.

Nach Angaben des Ministeriums haben knapp die Hälfte aller in Jordanien lebenden Menschen einen Fluchthintergrund. Unter ihnen sind 2,3 Millionen Palästinenser, 1,3 Millionen Syrer sowie Zehntausende Menschen aus dem Irak, Jemen, Sudan und Somalia. Besonders für geflohene Syrer sei Jordanien neben der Türkei und dem Libanon das wichtigste Aufnahmeland.

Svenja Schulze bei Gesprächen in Jordanien

Schulze wirbt für Unterstützung für Länder wie Jordanien

80.000 Menschen im Flüchtlingslager Zaatari

Das vor zwölf Jahren zunächst als Zeltstadt eingerichtete Flüchtlingslager Zaatari in Nordjordanien gehört nach UN-Angaben mit heute etwa 80.000 Bewohnern zu den größten Flüchtlingslagern weltweit. Mit deutscher Unterstützung wurde nach Ministeriumsangaben in Zaatari die weltweit größte Solaranlage in einem Flüchtlingslager gebaut.

Deutsche Unterstützung in der Flüchtlingshilfe in Jordanien gebe es auch in den Bereichen Bildung, berufliche Qualifizierung und bei kommunalen Basisdienstleistungen wie der Abfallent- und Wasserversorgung.

Anna Osius, ARD Kairo, tagesschau, 06.11.2023 12:48 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 06. November 2023 um 11:10 Uhr.