Archiv: Israels Armeesprecher Hagari bei einer Pressekonferenz

Offensive im Gazastreifen Israel meldet Erstürmung von Hamas-Hauptquartier

Stand: 31.12.2023 02:19 Uhr

Die israelischen Streitkräfte haben die Erstürmung des Hauptquartiers der radikal-islamistischen Hamas und deren Geheimdienstzentrale gemeldet. Israel vermutet auch Hamas-Chef Sinwar in den unterirdischen Anlagen.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben das Hauptquartier der militant-islamistischen Hamas in Chan Yunis im Süden des Gazastreifens gestürmt. Darin habe sich auch die Geheimdienstzentrale der Terrororganisation befunden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Nach israelischen Angaben Haupquartier der Hamas in Chan Yunis gestürmt

Nadja Armbrust, ARD Tel Aviv, tagesschau, 31.12.2023 17:30 Uhr

Israel vermutet, dass sich in den unterirdischen Tunneln unter Chan Yunis der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia Sinwar, versteckt hält. Die Streitkräfte intensivieren derzeit den Kampf gegen die Hamas und konzentrieren sich dabei vornehmlich auf den Süden des Küstengebiets sowie auf den mittleren Gazastreifen.

Israel: Volle Kontrolle im Norden

Im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens ist Israels Armee nach eigenen Angaben dabei, die vollständige Kontrolle über das Gebiet auszuüben. Derzeit konzentriere man dort den Einsatz auf die letzte noch verbliebene Hochburg der Hamas in der Stadt Gaza, das Viertel Tufah, erklärte Armeesprecher Hagari.

Am Samstag habe die Armee zudem an Israels Grenze zum Libanon einen groß angelegten Angriff auf Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon beendet, hieß es. Dabei seien drei "terroristische Zellen ausgeschaltet" worden. Die Armee werde auch weiter militärische Stellungen der Hisbollah im Südlibanon angreifen. "Die südliche Region des Libanon wird nicht wieder zu dem werden, was sie einmal war", sagte Hagari weiter.

Raketenabschüsse vom Libanon nach Israel

Im Laufe des Samstags seien mehrere Raketenabschüsse vom Libanon nach Israel festgestellt worden. 80 Prozent der Raketen der Hisbollah seien dabei auf libanesisches Gebiet gefallen. Auch dies ließ sich nicht unabhängig überprüfen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah an der Grenze. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Die Hisbollah hat Verbindungen zur Hamas in Gaza, gilt aber als schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter von Israels Erzfeind Iran.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 31. Dezember 2023 um 09:00 Uhr.