Zerstörung in Sanaa im Jemen nach Raketenangriff

Nach Angriff auf Flughafen Israel bombardiert Huthi-Ziele im Jemen

Stand: 05.05.2025 23:56 Uhr

Israel hat seine Drohung wahr gemacht und Luftangriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen geflogen. Demnach wurden der Hafen von Hodeida und ein Betonwerk getroffen. Am Wochenende hatte die Terrormiliz Israel mit Raketen beschossen.

Als Reaktion auf den Raketenangriff in der Nähe des Flughafens von Tel Aviv hat Israels Militär nach eigenen Angaben Stellungen der Huthi im Jemen bombardiert. Dutzende Ziele seien angegriffen worden. Etwa 20 Kampfjets seien im Einsatz gewesen. 50 Munitionsladungen seien abgeworfen worden.

Ziele waren demnach der Hafen von Hodeida im Westen des Landes und eine Betonfabrik weiter östlich in der Stadt Badschil. Die angegriffene Infrastruktur der Huthi stelle für die Miliz eine wichtige Einnahmequelle dar, teilte Israels Armee mit.

Der Hafen von Hodeida im Westen des Landes werde etwa für den Transport iranischer Waffen genutzt. Die Betonfabrik in Badschil würde die Miliz für den Bau militärischer Infrastruktur nutzen. Der Angriff schwäche die Wirtschaft und die Fähigkeiten zur militärischen Aufrüstung der Huthi.

Berichte über Tote und Verletzte

Die Nachrichtenseite ynet berichtete, der groß angelegte Angriff am Abend sei in Abstimmung mit den USA erfolgt. Ein US-Regierungsvertreter bestritt hingegen jede Beteiligung.

Der Huthi-nahe TV-Sender Al-Masirah berichtete von Angriffen der USA und Israel auf den Hafen in Hodeida. Augenzeugen in Badschil berichteten der Nachrichtenagentur dpa, heftige Explosionen hätten die Stadt erschüttert. Über der Betonfabrik seien Rauch und Flammen aufgestiegen.

Krankenwagen seien in Richtung der Fabrik gerast. Bei dem Angriff auf die Betonfabrik seien zwei Menschen getötet und mehr als 40 verletzt worden, berichtete die jemenitische Nachrichtenagentur Saba unter Berufung auf das von den Huthi kontrollierte Gesundheitsministerium. Demnach soll es auch Angriffe auf die Hauptstadt Sanaa gegeben haben, bei denen angeblich 16 Menschen verletzt wurden.

Huthi sind Unterstützer der Hamas

Die Angriffe seien eine Reaktion auf die wiederholten Angriffe der jemenitischen Miliz auf israelisches Gebiet mit Raketen und Drohnen, erklärte Israels Armee weiter. Am Sonntag war eine Huthi-Rakete in der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens bei Tel Aviv eingeschlagen. Sechs Menschen wurden dabei leicht verletzt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte den Huthi und dem Iran daraufhin mit Vergeltung.

Die Huthi selbst drohten, den Flugverkehr nach Israel weiter stören zu wollen. Die vom Iran unterstützte Miliz kontrolliert neben der Hauptstadt Sanaa einen Großteil des Jemen. Die Miliz hat seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 immer wieder Israel mit Raketen und Drohnen angegriffen - nach eigener Darstellung "aus Solidarität" mit den Palästinensern.

Luftoffensive der USA seit März

Neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen gehört die Huthi-Miliz zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands".

Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen greift die Huthi-Miliz zudem Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf seit Anfang 2024 mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen.

Mitte März startete die US-Armee eine neue Luftoffensive gegen die islamistische Miliz, bei der nach Angaben des Pentagons seither rund 1.000 Ziele getroffen und zahlreiche Kämpfer und Anführer der Huthi getötet wurden. Israels Armee hatte seit rund vier Monaten selbst keine Ziele im Jemen mehr angegriffen.