Polizeibeamte sichern den Tatort am Einkaufszentrum in der Stadt Beerscheba ab. | REUTERS

Im Süden Israels Angreifer tötet vier Menschen

Stand: 22.03.2022 20:29 Uhr

Ein Mann hat in der israelischen Stadt Beerscheba vier Menschen getötet. Laut Angaben der Polizei erschossen Passanten den Angreifer am Tatort. Die Behörden vermuten eine terroristische Tat.

In Israel hat nach Angaben der Polizei ein Mann mehrere Menschen angegriffen und vier von ihnen getötet. Die Tat habe sich vor einem belebten Einkaufszentrum in der südisraelischen Stadt Beerscheba ereignet, hieß es. Zivilisten, die sich am Tatort befanden, erschossen den Mann, teilte die Polizei mit.

Der Angreifer habe am Nachmittag zunächst an einer Tankstelle eine Frau niedergestochen, teilte die Polizei mit. Mit seinem Auto habe er dann einen Radfahrer überfahren, bevor er zu einem nahe gelegenen Einkaufszentrum weitergefahren sei, wo er auf weitere Menschen eingestochen habe. Ein Sprecher des Rettungsdienstes Magen David Adom sagte, vier Menschen seien getötet worden.

Medien: Angreifer wollte sich dem IS anschließen

Es handele sich vermutlich um eine "terroristische" Tat, erklärte die Polizei. Es sei der schwerste Angriff dieser Art seit Jahren gewesen. Der Chef der israelischen Polizei, Kobi Schabtai, sprach von einem abscheulichen Amoklauf eines den Sicherheitsdiensten bekannten Terroristen, der bereits eine Gefängnisstrafe verbüßt habe. Er sagte, der Angreifer habe offenbar allein gehandelt. Details zu Identität des Mannes nannte er nicht.

Israelische Medien identifizierten ihn als einen 34-jährigen arabischen Israeli aus der nahe gelegenen Beduinenstadt Hura. Berichten zufolge wurde er für vier Jahre inhaftiert, nachdem er zugegeben hatte, dass er sich 2015 der Gruppe Islamischer Staat in Syrien anschließen wollte. Laut den Nachrichtenagentur Reuters und afp soll er früher als Lehrer gearbeitet haben.

Angriffe richteten sich zuvor gegen Soldaten

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Er kündigte an, hart gegen Terroristen vorzugehen. "Wir werden auch diejenigen verfolgen und erreichen, die sie unterstützen", sagte der Regierungschef. Die radikalislamische Hamas bekannte sich nicht zu der Attacke, äußerte aber Verständnis für den Angreifer.

In Jerusalem und den besetzten Palästinensergebieten im Westjordanland hatte es in den vergangenen Jahren zahlreiche Messerangriffe gegeben, zumeist durch einzelne junge Palästinenser. Die Angriffe richteten sich jedoch fast ausschließlich gegen Soldaten und Polizisten, nur selten gegen Zivilisten. Beerscheva und die umliegende Negev-Wüste waren davon weitgehend verschont geblieben.